(ots) - ÄRZTE OHNE GRENZEN hat seit Juni ein kleines
chirurgisches Projekt in Syrien. Mit Hilfe einer Gruppe syrischer
Ärzte konnte ein medizinisches Team ein leeres Haus in ein
improvisiertes Krankenhaus umbauen, in dem Verletzte aufgenommen und
operiert werden. Bis Mitte August haben die Mitarbeiter mehr als 300
Patienten aufgenommen und 150 Operationen durchgeführt.
Die Behandelten wurden zum größten Teil bei Panzer-Beschuss und
Bombardierungen verletzt. Viele Patienten hatten Schusswunden. Die
Mehrheit der Patienten waren Männer, etwa jeder zehnte Behandelte war
eine Frau. Rund ein Fünftel der Patienten war jünger als 20 Jahre.
Zwei Drittel aller Behandlungen waren Notoperationen. Die Patienten
und die Art ihrer Wunden zeugen vom Einsatz schwerer Artillerie und
von einem Krieg, der Zivilisten nicht verschont.
Angesichts der Gewalt, die in Syrien herrscht, kann das Team von
ÄRZTE OHNE GRENZEN, das aus nationalen und internationalen
Mitarbeitern besteht, nur eingeschränkt Hilfe leisten. Und die
Zukunft des Projekts ist ungewiss.
Zum einen arbeiten die Mitarbeiter derzeit ohne Genehmigung durch
die syrischen Behörden, zum anderen sind die Aktivitäten durch
Veränderungen des Konflikts und Probleme bei der Versorgung mit
medizinischen Materialien gefährdet. Außerdem haben die Verletzten
Schwierigkeiten, das Krankenhaus zu erreichen.
Die chirurgische Klinik besteht aus einem Dutzend Betten, einem
sterilen Raum, einem Operationssaal, einem Zimmer für
Wiederbelebungen und einem Aufwachraum. ÄRZTE OHNE GRENZEN verteilt
außerdem in mehreren Regionen Syriens Medikamente und medizinische
Hilfsgüter. Trotz des schwierigen Zugangs zum Land ist geplant, die
Aktivitäten in Syrien und den Nachbarstaaten auszubauen. In einem
Projekt für rekonstruktive Chirurgie in Amman/Jordanien nehmen
Mitarbeiter derzeit monatlich rund 50 verletzte Syrer auf. Zudem
leisten Teams psychologische Unterstützung und medizinische
Grundversorgung für syrische Flüchtlinge im Libanon.
Fotos: ftp://fotos:uzetan85(at)217.110.40.18/syrien Kostenlose
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GRENZEN. Keine Archivierung, keine Weiterverbreitung. Nennen Sie als
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Footage: ftp://fotos:uzetan85(at)217.110.40.18/video Die Bilder
können im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Hilfe von
ÄRZTE OHNE GRENZEN in Syrien bis zum 12. September genutzt werden.
Pressekontakt:
Weitere Informationen und Interviews:
Stefan Dold, Tel. 030 700 130 239, Svenja Kühnel, Tel. 030 700 130
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