(ots) - Ob USA, Schweiz oder Deutschland - Narzissten sind
auf dem Vormarsch. Das Magazin GEO berichtet in seiner aktuellen
Titelgeschichte "Ich, Ich, Ich" von internationalen Studien, die eine
alarmierende Zunahme des narzisstischen Persönlichkeitsstils
konstatieren. In den USA weist demnach jeder vierte Studierende Züge
von übersteigerter Selbstliebe auf. Und laut einer anderen Erhebung
leiden in der Schweiz 30 Prozent der Schüler an überhöhtem Ego. Für
die Gesellschaft ist diese Entwicklungen gefährlich: Denn
Rücksichtslosigkeit und Gier sind Gefährten des Narzissmus -
Wesenszüge, die häufig schon in stark leistungsorientierten Familien
erzeugt und vielfach auch gesellschaftlich akzeptiert oder gar
gefördert werden. So sprechen Psychologen von einer "Ich-Inflation"
oder einer "narzisstischen Epidemie".
Groß rauskommen, sich gut vermarkten, ins rechte Licht rücken -
der wachsende Drang zur übertriebenen Selbstdarstellung gilt vielen
Psychologen dabei als Symptom einer immer selbstverliebteren
Gesellschaft. Castingshows, YouTube und Facebook wirken als
Turbobeschleuniger. Neuste amerikanische Studien belegen: Je stärker
die narzisstische Ausprägung einer Person, umso mehr
Facebook-"Freunde" hat sie.
Auch deutsche Forscher an der FU-Berlin und der Charité haben dazu
spannende Ergebnisse vorgelegt. Sie konnten zeigen, dass Narzissten
wenig Mitgefühl und Fairnessempfinden besitzen - und
überraschenderweise ein eher brüchiges Selbstwertgefühl haben und
eher als andere Menschen in Sucht und Depression abgleiten können.
Zudem haben die Forscher Gehirne von Betroffenen Patienten untersucht
und eindeutige Resultate erhalten: Hirnregionen für soziales Denken
zeigen bei Narzissten im Vergleich zu Gesunden klare Strukturverluste
und weniger Volumen. Es sind genau die Areale, die mit Empathie in
Zusammenhang gebracht werden. Doch nach Meinung der Wissenschaftler
muss dies kein lebenslängliches Urteil sein: Durch soziales Training
könnten Narzissten vermutlich wieder an entsprechender Gehirnsubstanz
zulegen.
Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich,
hat 148 Seiten und kostet 6,60 Euro.
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