(ots) - Bonn, 29. August 2012 - Angesichts der aktuellen
Dürren in den USA und Indien unterstützt die Präsidentin der
Welthungerhilfe Bärbel Dieckmann im PHOENIX-Interview die Idee eines
Aussetzens des Biokraftstoffs E10: "Es muss immer heißen: Nahrung vor
Tank!" Die Beimischquoten für Biokraftstoff sollten weltweit flexibel
gestaltet werden, um auf schlechte Ernten entsprechend reagieren zu
können.
Gleichzeitig betonte Dieckmann jedoch, dies allein reiche nicht
aus, um den Hunger in der Welt einzudämmen: "Biokraftstoff ist nur
ein Punkt. Alle anderen Maßnahmen müssen auch auf den Tisch gebracht
werden." Als weitere Faktoren für Preissteigerungen bei
Nahrungsmitteln nannte sie Futtermittelproduktion und Spekulationen
an den Börsen. Ein generelles Umdenken sei gefordert: "Wir müssen
eine andere Verteilung schaffen. Es werden weltweit ausreichend
Nahrungsmittel produziert, die aber oft bei den Menschen nicht
ankommen. Hunger ist auch immer eine Folge von Armut." Die
Nahrungsmittelversorgung müsse bei der Getreideproduktion immer im
Vordergrund stehen. "Nahrung ist ein Grundrecht. Es gibt ein
Menschenrecht auf Nahrung. Das muss immer an der Spitze stehen", so
Dieckmann zu PHOENIX.
Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle(at)phoenix.de