(ots) - Schulfrieden nicht in Sicht
Wenn das Ausmaß der Kritik von Opposition und Verbänden als
Gradmesser für die aktuelle Situation an den niedersächsischen
Schulen gewertet werden darf, dann lässt sich nur sagen: Die Lage ist
gut. Zwar wurde auch gestern standesgemäß gemäkelt, aber von einem
Aufschrei der Empörung über katastrophale Verhältnisse konnte
wahrlich keine Rede sein.
Wenige Monate vor der Wahl ist die Regierung erkennbar bemüht, zum
Schuljahresbeginn nichts anbrennen zu lassen. So hat sie trotz
rückläufiger Schülerschaft an der Rekordzahl von Lehrern
festgehalten, dadurch eine qualifizierte Unterrichtsversorgung
gesichert und gleichzeitig noch Klassenfrequenzen gesenkt. Das ist
mehr als passabel - auch im Vergleich zu anderen Ländern.
Und dennoch: Schulfrieden ist nicht in Sicht. Im Wahlkampf wird
man erleben, wie krass die bildungspolitischen Vorstellungen der
Parteienblöcke auseinanderdriften - insbesondere im strukturellen
Bereich mit den gegensätzlichen Modellen Oberschule und IGS. Da geht
es ums System schlechthin.
Dabei gäbe es auch ohne Strukturgerangel Herausforderungen für die
Schule genug. Man denke nur an die Inklusion, die äußerst schwierige
gemeinsame Unterrichtung von behinderten und nicht behinderten
Kindern. Einer vertretbaren Regelung kann hier die Politik genauso
wenig ausweichen wie auf Dauer einer Anpassung der Lehrerzahl an die
demografische Entwicklung.
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