(ots) - Zwei Jahre nach Schließung des adidas-Zulieferers,
warten ArbeiterInnen immer noch auf ihnen gesetzliche zustehende
Abfindungen. Der offizielle Partner der Paralympischen Spiele 2012
ist Ziel einer Kampagne in Deutschland, Großbritannien und den USA.
Aktivisten übergeben am 3. September eine Protestschreiben mit
fast 50.000 Unterschriften. Darin wird adidas aufgefordert, die
Abfindung von 1,8 Millionen US-Dollar an die 2.800 Arbeiter des
illegal geschlossenen Zulieferers PT Kizone in Indonesien zu zahlen.
Die Petition wird in der US-Zentrale von adidas, sowie flagship
stores in Großbritannien und Deutschland ausgehändigt.
Genau zwei Jahre nachdem das erste Mal Unregelmäßigkeiten bei dem
Zulieferbetrieb durch das Worker Rights Consortium aus den USA
festgestellt wurden, weigert sich adidas weiterhin die Verantwortung
zu übernehmen.
Die ArbeiterInnen haben zum Teil für 0,60 US-Dollar
adidas-Produkte hergestellt. Ihnen wurden gesetzlich zustehende
Abfindungszahlungen in Höhe von insgesamt 3,3 Mio. US-Dollar
vorenthalten, nachdem die Fabrik im April 2011 geschlossen wurde.
Während andere Käufer einen Teil der Abfindungen gezahlt haben,
ist adidas der einzige große Käufer, der sich weigerte auch nur einen
Cent beizutragen. Das hat dazu geführt, dass die ehemaligen
ArbeiterInnen ihre Kinder von der Schule nehmen mussten, sich kaum
zwei Mahlzeiten pro Tag leisten können und zunehmend höhere Schulden
aufnehmen.
Dem Unternehmen scheint dieses Schicksal und seine Verpflichtungen
egal. Als Sponsor der Paralympischen Spiele und Olympischen Spielen
mit werbewirksamen 122 Mio. US-Dollar ist gutes Image sicher. Der
Unmut und der öffentliche Druck auf adidas wächst, so hat die
Kampagne der US-StudentInnen der Universität von Wisconsin dazu
geführt, dass die Universität adidas wegen seiner Zahlungsweigerung
verklagt hat. Denn dieses Verhalten verstößt gegen den Kodex der
Universität. Damit hat erstmals eine US-Uni einen großen
Markenproduzenten wegen Arbeitsrechtsverstößen in seiner Lieferkette
angeklagt.
Als Antwort auf den internationalen Druck hat adidas vor Kurzem
den ArbeiterInnen "humanitäre Hilfen" in Form von
Lebensmittelgutscheinen in Höhe von 35 US-Dollar angeboten. Ein Hohn,
denn das ist ein Betrag weit unterhalb der ihnen zustehenden
Abfindungen. Die ArbeiterInnen haben diese Gutscheine abgelehnt, denn
"dass ist eine Beleidigung ihnen und ihren Familien gegenüber".
Der Koordinator für Eilaktionen der Clean Clothes Campaign in
Deutschland, Lars Stubbe: "Im Namen des Profits verweigert adidas
indonesischen Arbeitern die ihnen zustehenden Ansprüche." Seit Jahren
weist die Kampagne für Saubere Kleidung adidas auf ähnliche
Missachtung des eigenen Verhaltenskodex hin. "Während das Sponsoring
als gewinnbringend angesehen werden, wird die Zahlung aufgelaufener
Ansprüche von ArbeiterInnen von adidas als unwichtig betrachtet.
Tausende Unterstützer auf beiden Seiten des Atlantiks sagen: Genug!
adidas muss den ArbeiterInnen von PT Kizone die ihnen gesetzlich
zustehenden Abfindungszahlungen jetzt zahlen!"
Pressekontakt:
Deutschland: Lars Stubbe, Koordinator Eilaktionen der Kampagne für
Saubere Kleidung INKOTA-netzwerk, Mobil 0176 63 01 04 28, Tel.:+49
(0)30-42 08 202-52, Mail: stubbe(at)inkota.de