(ots) - Der Fußball ist leider längst über die Zeiten
hinweg, in denen man noch getrost behaupten konnte, dass es sich
dabei nur um ein Spiel handelt. Die Hatz auf Kevin Pezzoni, der nun
mit seiner Vertragsauflösung beim 1. FC Köln aus Angst um Leib und
Leben selbst einen Schlussstrich gezogen hat, ist ein weiteres
Alarmsignal dafür, dass rund um den Lieblingssport der Deutschen das
Fass schon längst am Überlaufen ist. Wie weit es gekommen ist, zeigt
sich an der Tatsache, dass Pezzonis Verfolger letztlich ihr Ziel
erreicht haben. Im Internet feiern sie ihren Triumph und drohen, dass
nun "der Nächste dran glauben" muss. Dabei sind Angriffe wie im Fall
des nun ehemaligen Kölner Profis in keinster Weise zu tolerieren. Bei
allem Verständnis für die Emotionen, die den Fußball auch ein Stück
weit ausmachen - hier darf kein Spielraum für zwei Meinungen
existieren. Die Frage, die alle sich stellen müssen, lautet: Was soll
erst noch alles passieren? Muss es vielleicht tatsächlich so enden
wie im Fall von Dominik Brunner, jenem Mann, der am 12. September
2009 am Münchner S-Bahnhof Solln von Jugendlichen zu Tode geprügelt
wurde? Natürlich, mit Fußball hat dieser Vorfall nichts mehr zu tun -
genauso wenig wie die Angriffe auf Pezzoni. Es ist Zeit zu Handeln -
und zwar auf allen Ebenen. Hinter der Liebe zum Fußball darf sich
kein Straftäter - und nichts anderes ist jemand, der einen Menschen
bedroht und verletzt - verstecken. Um den Sport sauber zu halten,
muss Flagge gezeigt werden. Manchmal muss man sich der Konfrontation
stellen - am besten als große Allianz aus Klubs, Spielern und Fans.
Auch ohne Gewalt kann man Gewaltiges bewegen. Autor: Claus Gehr
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