(ots) - Es war das Radioereignis des Jahres - mit
spektakulären Auftritten von Stars wie Robbie Williams, den Pet Shop
Boys oder Udo Lindenberg, mit hochkarätigen Gästen und Laudatoren, zu
denen auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker zählte. Im
Mittelpunkt standen jedoch sie: Die Gewinner. Bei der Verleihung des
Deutschen Radiopreises wurden am Donnerstagabend (6. September) in
Hamburg die besten Radiomacher und Hörfunkproduktionen des Jahres
2012 ausgezeichnet. Die unabhängige Jury des Grimme-Instituts vergab
in zehn Kategorien Preise unter anderem für die beste Innovation, die
beste Morgensendung, das beste Nachrichtenformat, die beste Reportage
und die beste Comedy. Der Beirat des Deutschen Radiopreises verlieh
zwei Sonderpreise.
Die von Barbara Schöneberger moderierte Gala im "Schuppen 52" im
Hamburger Hafen, bei der auch Ed Sheeran und Unheilig auftraten,
wurde bundesweit von 61 öffentlich-rechtlichen und privaten
Radiosendern sowie als Livestream im Internet übertragen. Die
Aufzeichnung ist zudem noch heute Abend (6. September) in sieben
Dritten Fernsehprogrammen der ARD sowie im Digitalkanal EinsPlus zu
sehen.
Die Preisträger des Deutschen Radiopreises 2012 sind:
Beste Comedy: radio ffn, Jan Zerbst
"Die Welt in 30 Sekunden"
Begründung der Grimme-Jury:
"Comedy im Radio: Das ist Emotion zwischen berstendem Lachen und
kritischem Kopfschütteln. Klar ist: Es gibt keine Patentrezepte, es
braucht immer 'ein Händchen'. Genau das ist bei 'Die Welt in 30
Sekunden' jederzeit zu spüren. Die Reihe zeichnet aus: ein scharfer,
aktueller Blick, ein gekonntes Spiel mit Worten, dazu mit absoluter
Treffsicherheit: die gesetzte Pointe."
Beste Innovation: detektor.fm, Christian Bollert und Marcus Engert
CrowdRadio
Begründung der Grimme-Jury:
"Was im www unter user generated content firmiert, hat nun auch
das Radio erreicht: Social Radio und die Programmgestaltung durch
nutzergenerierte Inhalte. Beim Online-Radiosender detektor.fm können
sich die Hörer über ihre Smartphones und eine einfach zu bedienende
App direkt am Programm beteiligen. Audioaufnahmen, Texte, Bilder und
Videos in anregender Mischung: Eindrucksvoll belegt die redaktionell
clever gesteuerte Sendung, wie über systematisierte Interaktion eine
vollwertige und höchst lebendige Sendung gebaut werden kann. Ein
Meilenstein."
Beste Morgensendung: NDR 2, Ilka Petersen und Holger Ponik
"Ponik & Petersen - Der NDR 2 Morgen"
Begründung der Grimme-Jury:
"Ponik & Petersen sind natürlich gut ausgeschlafen, aber eben weit
mehr als das - hier gibt's intelligente Aktion und Reaktion. Die
Nachrichten, der regionale Wetterbericht, die Rubrik 'Stimmts' für
die schon etwas wacheren Hörer - alles wird verständlich und
freundlich vermittelt. Ein Standard-Extra der Sonderklasse: die
Comedy 'Frühstück bei Stefanie'. Das knappste Lob: 'Moin-Moin!'."
Beste Moderatorin: LandesWelle Thüringen, Sina Peschke
"Der LandesWelle FrühstücksClub"
Begründung der Grimme-Jury:
"Seit über sechs Jahren ist Sina Peschke auf der LandesWelle
präsent. Tag für Tag setzt sie bewegende Themen, nimmt Politiker in
die Mangel, stellt unbequeme Fragen und bietet Unterhaltung, die
nachhaltig für Gesprächsstoff sorgt. Ihre Energie ist ansteckend,
ihre Zugänge sind immer wieder überraschend. Getragen wird diese
hochwertige Mischung von einer ebenso warmen wie markanten Stimme.
Das alles ist beste Radiounterhaltung mit hohem Wiedererkennungswert,
die in keine der üblichen Schablonen passt."
Bester Moderator: hr1, Werner Reinke
"Reinke am Samstag"
Begründung der Grimme-Jury:
"Werner Reinke ist aus dem Radio nicht wegzudenken. Als Moderator
mit Haltung und Leidenschaft sorgt er dafür, dass seine hr1-Sendungen
nie flüchtig geraten. Seine Musikbegeisterung und sein
unerschöpfliches Fachwissen machen ihn zu einem glaubwürdigen
Vermittler. Mit Erzähltalent und tausenden Geschichten hinter den
Songs weiß er zu fesseln. Und was wäre Hörfunk ohne diese Stimme?
Sein zart schmelzender Sprechbariton ist eine markante Gabe, die er
präzise einsetzt, gepaart mit herausragendem Sprachgefühl."
Bestes Nachrichtenformat, RPR1., Jens Baumgart und Patrik
Buchmüller
"Der Tag in Rheinland-Pfalz"
Begründung der Grimme-Jury:
"Mit seiner täglichen Sendung 'Der Tag in Rheinland-Pfalz' bietet
Radio RPR1. seinen Hörern einen gelungenen Überblick über die
relevanten Themen im Sendegebiet. Mit hörernaher Sprache und
kompetenter Moderation präsentieren die Macher ein Musterbeispiel für
ein von Professionalität und Engagement getragenes Nachrichtenformat.
Ãœberzeugend ist die Mischung aus recherchierten Vor-Ort-Themen,
überregionalen Nachrichten und regionalem Sport - das alles
verlässlich, professionell und glaubwürdig aufbereitet."
Beste Reportage: SWR2, Martin Durm
SWR2 Wissen:"Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten"
Begründung der Grimme-Jury:
"Martin Durm gelingt es, die aktuelle Entwicklung und seine
persönlichen Beobachtungen aus dem Arabischen Frühling mit den
klassischen Mitteln der Reportage anschaulich und farbig
wiederzugeben. Seine auf intensiver Recherche beruhende Sendung
vermittelt lebendig und informativ auch einen bestens fundierten
Hintergrund. Packend entwickelt er ein Bild der ebenso absurden wie
einnehmenden Person Gaddafis - dem Durm mehrfach persönlich begegnet
ist. In jedem Moment fesselt diese hochinformative Reportage die
Hörer. Fazit: brillantes Radio."
Beste Programmaktion: Klassik Radio, Bettina Zacher und Stephan
Heller
"Beethoven für Alle"
Begründung der Grimme-Jury:
"Was passiert, wenn das 19. Jahrhundert das 21. trifft? Und ein
Sender seine Hörer einlädt, den Schiller/Beethoven-Klassiker 'Ode an
die Freude' einzusingen, aufzunehmen und das Ergebnis hochzuladen -
um die 2432 Stimmen zu einem virtuellen Chor zu mischen? Was so
entsteht, ist: Freude pur. Besser noch: ein schöner Götterfunken als
fulminantes Radioereignis. Bei dem zum Erlebnis wird, wie aus der
Summe einzelner Stimmen Harmonie entsteht. Eine gelungene
Programmaktion mit Musik von damals - mit Medien und Mitteln von
heute."
Beste Sendung: Deutschlandradio Kultur, Dr. Monika Künzel und Tom
Noga
"The crazy never die - Die Lange Nacht des Hunter S. Thompson"
Begründung der Grimme-Jury:
"2005 erschießt sich Hunter Stockton Thompson, eine amerikanische
Legende des neuen Journalismus. Aus seinem Leben, seiner Zeit und
ihrem Zeit-Geist wird hier Radio-Magie pur, mit allen Klangmitteln
dieser Welt. Fast drei Stunden spannender Entschleunigung und
kreativer Transfusionen - in einem Schnitt quer durch die Schichten
der Popkultur von zwei Jahrzehnten, die bis heute im Hören, Sehen,
Fühlen und Empfinden maßgeblich sind. Ein bester Beweis dafür, was
und wie Radio auch sein kann: eine ganz eigene Kultur."
Bestes Interview: WDR2, Gisela Steinhauer und Gabriele
Hufnagel-Mertens
WDR2-Sonntagsfragen
Begründung der Grimme-Jury:
Es ist riskant, am Sonntagmorgen im Radio philosophisch zu sein.
Es kann im besten Fall aber auch reine Hörfreude entstehen. Dafür
stehen die 'Sonntagsfragen' mit Gisela Steinhauer. Grundlage ihres
Gesprächs mit dem Psychologen Bas Kast ist sein Buch zur Freiheit im
Alltag: 'Ich weiß nicht, was ich wollen soll'. Gisela Steinhauer
weiß, was sie will: starkes Wortradio, das die Hörer mitnimmt, weil
es in ihre Welt hineinreicht. Getragen wird das Gespräch von
mitreißender Neugier, tragfähiger Leichtigkeit und kritischem Humor."
Sonderpreis des Beirats: Udo Lindenberg
Begründung des Beirats des Deutschen Radiopreises: "Er ist Sänger,
er ist Komponist, er malt, ist Schriftsteller und Filmemacher. Er ist
bereits heute eine 'lebende Legende' und er macht - bei allem was er
tut - 'sein Ding'. Popmusik mit deutschen Texten? Bevor es ihn gab -
undenkbar! Er hat es einfach gemacht, ... und wie ... millionenfach
verkaufte Alben, Hits wie 'Horizont' oder 'Sonderzug nach Pankow' und
jetzt das 'Remake' von 'Cello', das in diesem Jahr zu den
beliebtesten deutschen Songs im Radio gehört, berühren Generationen
von Musikfans und Radiohörern. Meinungsstark und engagiert eint er
die 'Panik-Fans' von 7 bis 70, das schafft nur er, der 'Udonaut'.
Kreativ, immer wieder neu und immer glaubwürdig, das deutsche Radio
verneigt sich vor dem 'Mann mit dem Hut'."
Sonderpreis des Beirats: Arno Müller, 104.6 RTL
Begründung des Beirats des Deutschen Radiopreises: "Begonnen hat
unser Preisträger vor 30 Jahren beim Hessischen Rundfunk, um dann
beim privaten Hörfunk das Radiomachen nach seinen Vorstellungen zu
revolutionieren. Sein Ansatz eines frischen, kreativen und qualitativ
hochwertigen Programms, das auf die Bedürfnisse der Hörer
zugeschnitten ist, hat die Radiolandschaft verändert und nachhaltig
geprägt. Seit Jahren hat er im härtesten Radiomarkt Deutschlands mit
seiner Morningshow die Nase vorn und ist national und international
ein Vorbild für viele Programm-Macher. Als Programmdirektor ist er
geradlinig und geht konsequent seinen Weg. Kontinuität und
Veränderung sind bei ihm kein Widerspruch. Stillstand ist seine Sache
nicht. Als Anchorman ist er eine unverwechselbare Marke. Ein
Kumpeltyp mit Ecken und Kanten, der vieles ist, nur nicht beliebig.
Der perfekte Begleiter seiner Hörer - und davon hat er viele."
Ãœberreicht wurden die Preise von prominenten Laudatoren: Frank
Elstner (Sonderpreis Udo Lindenberg), Der Graf (Beste
Programmaktion), Günther Maria Halmer (Sonderpreis Arno Müller, 104.6
RTL), Johannes B. Kerner (Bester Moderator), Nicolette Krebitz (Beste
Comedy), Thomas Osterkorn (Bestes Interview), Caren Miosga (Bestes
Nachrichtenformat), Christoph M. Ohrt (Beste Morgensendung),
Christoph Sieber (Beste Sendung), Richard von Weizsäcker (Beste
Reportage), Robbie Williams (Beste Innovation) und Helmut Zierl
(Beste Moderatorin).
Für den Deutschen Radiopreis 2012 hatten 120 öffentlich-rechtliche
und private Radiosender 252 Produktionen eingereicht. Für jede der
zehn Kategorien nominierte die unabhängige Jury des Grimme-Instituts
drei Finalisten. Stifter der Auszeichnung sind die Hörfunkprogramme
der ARD, Deutschlandradio und die Privatradios in Deutschland. Zu den
Kooperationspartnern zählen neben dem Grimme-Institut die Freie und
Hansestadt Hamburg, die Radiozentrale - eine gemeinsame Plattform
privater und öffentlich-rechtlicher Sender zur Stärkung des Hörfunks
- sowie die Radio-Vermarkter AS&S Radio und RMS. Die Federführung
liegt beim Norddeutschen Rundfunk.
Fotos und weitere Informationen finden sich auf der Webseite
www.deutscherradiopreis.de.
6. September 2012
Pressekontakt:
Deutscher Radiopreis
NDR Presse und Information
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