(ots) - Banken und Versicherungen droht bei der
SEPA-Umstellung die Zeit davon zu laufen. Bei vielen Unternehmen ist
der Zeitplan bis zum 1. Februar 2014 ausgesprochen eng getaktet: Rund
40 Prozent stecken noch in der Planungsphase. Damit bleibt nur wenig
Zeit, um auf Probleme bei der Umsetzung der komplexen Anforderungen
zu reagieren. Hinzu kommt, dass auch die Kunden der Banken und
Assekuranzen bislang nicht ausreichend über die Konsequenzen von SEPA
informiert sind, wie aus einer Untersuchung der Unternehmensberatung
PPI AG hervorgeht.
"Selbst viele Geschäftskunden verbinden mit SEPA nur die
Umstellung von Kontonummer und Bankleitzahl auf IBAN und BIC.
Tatsächlich gelten ab 1. Februar 2014 für den gesamten
Zahlungsverkehr neue Regeln", gibt Dr. Hubertus von Poser,
Zahlungsverkehrsexperte beim Software- und Beratungshaus PPI AG zu
bedenken. "Aus den bislang üblichen Lastschrifteinzügen
beispielsweise werden SEPA-Lastschriften, die sich nur mit einer
eindeutigen Autorisierung durch den Kontoinhaber, dem SEPA-Mandat,
rechtssicher bei der Bank einziehen lassen." Um Zahlungsausfälle,
Rückbuchungen und andere Schwierigkeiten zum Umstellungstermin zu
vermeiden, sollten Banken daher frühzeitig auf ihre Kunden zugehen
und sie bei der Anpassung ihrer Zahlungssysteme unterstützen.
Doch ausgerechnet hier zeigen sich Defizite: Bislang haben erst 40
Prozent der Banken und sogar nur sechs Prozent der Versicherungen
alle Kunden über die Folgen von SEPA informiert. Vor diesem
Hintergrund ist es kaum verwunderlich, dass die Befragten die
"fehlende Akzeptanz" auf Kundenseite als größtes Risiko bei der
SEPA-Umstellung einstufen.
Oberflächlich betrachtet liegen die befragten Unternehmen bei der
SEPA-Umstellung zwar im Zeitplan - auf dem von PPI ermittelten
"SEPA-Readiness-Index" erreichen die Banken 18 Monate vor dem
Umstellungsdatum im Durchschnitt bereits 31 und die Versicherungen 23
von 100 Punkten. Doch jede dritte Bank und sogar vier von zehn
Versicherungen berichten über technische Probleme bei der Einführung.
Dies gilt vor allen Dingen für die Mandatsverwaltung, einem Kernstück
der SEPA-Umstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein großer
Teil der Befragten mit der Implementierung noch gar nicht begonnen
hat und dementsprechend auch nicht über praktische Schwierigkeiten
berichten kann. Etwa die Hälfte der Versicherungen ist in allen
Bereichen der SEPA-Umstellung erst in der Planungsphase, bei den
Banken gilt dies für etwa 30 Prozent der Befragten.
In der Versicherungswirtschaft ist die Mandatsverwaltung
insbesondere für den Prämieneinzug von großer Bedeutung. "Erstens
müssen Mandate zukünftig vom Versicherungskunden physisch
unterschrieben werden. Zweitens muss zwischen der Erteilung eines
Mandats und dem Einzug der Forderung bei Privatkunden eine so
genannte Pre-Notification-Frist von - in der Regel - 14 Tagen
eingehalten werden. Bei üblicherweise kurzfristig abgeschlossenen
Policen, beispielsweise einer Reisegepäckversicherung wenige Tage vor
Urlaubsbeginn, ist die Zahlung per SEPA-Lastschrift damit nicht mehr
möglich", verdeutlicht PPI-Experte von Poser.
Eine besondere Herausforderung sieht von Poser in den anstehenden
Testläufen. Während fast 50 Prozent der Banken die SEPA-Umstellung
erst weniger als zwei Monate vor dem Stichtag abschließen wollen,
planen über 60 Prozent der Versicherungen die Umstellung bereits Ende
November 2013. Die Planungen von Banken und Versicherungen stimmen
nicht überein. Nach den derzeitigen Planungen bleibt für die
Versicherungen keine Zeit, die neuen Zahlverfahren mit den Banken zu
testen. "Dieses Problem muss in den nächsten Monaten gelöst werden",
betont von Poser.
Ãœber den "SEPA-Readiness-Index"
Der aktuelle "SEPA-Readiness-Index" (Stand Juli 2012) basiert auf
der Befragung von SEPA-Verantwortlichen in 30 Banken und 31
Versicherungen. In den Indexwert gehen der aktuelle sowie der auf
Sicht von sechs Monaten erwartete Umsetzungsstand ein. Dabei wird
nach fünf inhaltlichen Ebenen differenziert (Umstellung auf IBAN/BIC,
Überweisungsvorgänge, Lastschriftverfahren, Umstellung von DTA auf
XML-Format sowie Einführung der Mandatsverwaltung).
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 25 Jahren an den Standorten
Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die
Finanzbranche tätig. 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen
350 Mitarbeitern 42,9 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software Factory und
Electronic-Banking-Produkte. Im E-Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.
Hier ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-
und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur
IT-Beratung.
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