(ots) - Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt
sich aus Anlass der Eröffnung der Kasseler Kunstausstellung "Alles
unter dem Himmel gehört allen" am morgigen Dienstag besorgt über die
fehlende kritische Auseinandersetzung der Veranstalter mit dem
"Chinesischen Kulturjahr in Deutschland", in dessen Rahmen die
millionenschwere Ausstellung stattfindet. Die Ausstellung wird zum
größten Teil finanziert von der "China Construction Bank" und dem
chinesischen Kulturministerium, das "Chinesische Kulturjahr" selbst
wird vom chinesischen Staat unterstützt und gefördert. Veranstalter
der Ausstellung "Alles unter dem Himmel gehört allen" ist unter
anderem die Stadt Kassel.
Die morgige Ausstellungseröffnung findet unter Teilnahme des
chinesischen Botschafters in Deutschland statt. Die Ausstellung
begleitende Veranstaltungen, die etwa den Umgang Chinas mit der
Freiheit von Kunst und Kultur kritisch beleuchten, sind nach Kenntnis
von ICT nicht geplant.
ICT-Geschäftsführer Kai Müller: "Die Volksrepublik China ist ein
autoritär geführter Staat ohne freie Wahlen und eine unabhängige
Justiz. Die freie Meinungsäußerung wird systematisch unterdrückt, es
gibt Folter und Misshandlungen in den Gefängnissen, eine unbekannte
Zahl von Arbeitslagern, die Todesstrafe, Religions- und
Glaubensfreiheit werden massiv eingeschränkt, der Umgang mit so
genannten Minderheiten wie den Tibeter oder Uiguren ist
hochproblematisch. Der chinesische Staat will mit Kunst und Kultur
seine 'Soft Power' und sein Ansehen stärken, um weltweite Kritik an
seiner Politik etwa im Menschenrechtsbereich abzuschwächen. Kunst und
Kultur werden damit politisch instrumentalisiert. Wir sind daher
erstaunt darüber, dass die Stadt Kassel so unkritisch mit dem
'Chinesischen Kulturjahr' umgeht."
Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit
größte Tibet-Organisation seit mehr als 20 Jahren für die Wahrung der
Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes
ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel,
London und Berlin sowie Rechercheteams in Dharamsala, Indien, und
Kathmandu, Nepal.
Pressekontakt:
Kai Müller, Geschäftsführer
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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