(ots) - Die Situation im Nahen Osten ist gegenwärtig
sowohl aufgrund der politisch instabilen Lage in vielen Staaten wie
auch durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen Iran und Israel
besonders spannungsgeladen. Gerade viele Christinnen und Christen
fragen angesichts dieser Entwicklungen nicht nur nach politischen
Lösungswegen, sondern auch nach einem angemessenen Verständnis des
Staates Israel und damit verbunden nach einer theologisch
verantworteten und zeitgemäßen Deutung biblischer Landverheißungen.
Zu diesen wichtigen Themen ist jetzt unter dem Titel "Gelobtes
Land? Land und Staat Israel in der Diskussion" eine
Orientierungshilfe erschienen. Das 128-seitige Taschenbuch enthält
einen Bild- und Kartenteil, es wurde im Auftrag der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen in der
EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD) von den Mitgliedern des gemeinsamen Ausschusses
"Kirche und Judentum" erarbeitet.
Die Orientierungshilfe benennt Aspekte jüdischen und muslimischen
Verständnisses des Landes Israel und der Stadt Jerusalem. Die
Kirchengeschichte des »Heiligen Landes« wird ebenso skizziert wie die
gegenwärtige Situation der Kirchen in der Region und unterschiedliche
theologische Argumentationsmuster. Leserinnen und Lesern wird damit
die Chance geboten, die komplexe Thematik aus verschiedenen
Perspektiven in den Blick zu nehmen. So ist diese Orientierungshilfe
eine Art "Reiseführer" durch das schwierige Gelände des von
Verheißungen geprägten Landes Israel. Sie bringt sowohl die starke
Verbundenheit der Christen mit Israel und Palästina als auch
Verantwortung für alle im Nahen Osten lebenden Menschen zum Ausdruck.
Die Orientierungshilfe knüpft mit ihren theologischen
Grundaussagen ausdrücklich an die in den vergangenen Jahrzehnten im
Dialog von Christen und Juden gewonnenen Einsichten an. Diese finden
sich formuliert in den drei Studien "Christen und Juden" der EKD aus
den Jahren 1975, 1991 und 2000 sowie in der Studie "Kirche und
Israel" der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) aus
dem Jahr 2001. Insbesondere hält die Orientierungshilfe am Konsens
über die bleibende Verbundenheit der Christen mit Israel als dem
erstberufenen Gottesvolk fest, respektiert das jüdische
Selbstverständnis und betont das Existenzrecht des Staates Israel.
Im Vorwort der Orientierungshilfe heißt es: "Angesichts der
Aktualität, der Sensibilität sowie der vielfältigen theologischen und
auch politischen Herausforderungen, die sich mit dem Thema "Land -
Volk - Staat Israel" verbinden, steht uns die Vorläufigkeit alles
theologischen Wissens und kirchlichen Redens vor Augen. Gerade
deshalb sehen wir in dieser Orientierungshilfe einen wichtigen
Beitrag auf dem Weg zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von
Christen und Juden. Ebenso trägt sie zur unerlässlichen Diskussion
der Frage bei, wie die evangelischen Kirchen ihre Solidarität mit dem
Staat Israel mit dem Engagement für eine selbstbestimmte, gerechte
und friedliche Zukunft aller Bewohner des Landes der Bibel verbinden
können."
Gelobtes Land? - Land und Staat Israel in der Diskussion. Eine
Orientierungshilfe. Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen in der EKD
(UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD), Gütersloh 2012, 128 Seiten, mit 10 Farbfotos
und neun farbigen Landkarten. ISBN 978-3-579-05966-2; Preis 6,99
Euro.
http://www.ekd.de/EKD-Texte/2013.html
Hannover, 10. Oktober 2012
Pressestelle der EKD Reinhard Mawick/Silke Römhild
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Evangelische Kirche in Deutschland
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