(ots) - Bonn/Berlin, 16. Oktober 2012 - Arbeitgeberpräsident
Dieter Hundt sieht die Zukunft der deutschen Konjunktur trotz einer
momentanen Abschwächung positiv. "Wir haben nach gut zwei Jahren
einer ganz hervorragend verlaufenen Konjunktur in der Tat
Abschwächungen zu verzeichnen. Aber ich bin zumindest im Moment noch
weit davon entfernt, von eine Krise zu reden", sagte er im
PHOENIX-Interview. Doch sei in der Wirtschaft eine verstärkte
Verunsicherung festzustellen. "Über allem schwebt natürlich
unverändert das Damoklesschwert der Schuldenkrise in einigen
Euro-Ländern. Wenn aber von dort kein wirklicher Crash kommt, denke
ich, dass in Deutschland die Konjunktur auch im nächsten Jahr auf
einem relativ hohen Niveau verbleibt und wir wesentlich besser
dastehen werden, als andere Ländern um uns herum." Die Euro-Krise
belaste zwar die exportorientierte deutsche Wirtschaft durch
Auftragsrückgänge in den betroffenen Krisenländern. Doch würden diese
bis zu einem gewissen Grad kompensiert durch gute Exporte nach Asien
und verstärkt auch in die USA.
Deutlich sprach sich Hundt für eine Senkung der Rentenbeiträge
aus, um den Konsum anzukurbeln. "Ich plädiere sehr dafür, dass das
Gesetz eingehalten wird und die Reserven, die sich in der
Rentenversicherung aufgebaut haben, an die Beitragszahler
zurückgegeben werden." Rund fünf Milliarden wären ein "willkommener
Impuls", um neben den Lohnerhöhungen dazu beizutragen, dass sich der
Konsum weiter positiv entwickle. Einen Mindestlohn hingegen lehnt
Hundt "ganz entschieden" ab. Beispiele zeigten, dass er
Langzeitarbeitslosen, Gering- und Nichtqualifizierten den Zugang zum
Arbeitsmarkt versperre und zu einer dramatischen Erhöhung der
Jugendarbeitslosigkeit führe.
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