(ots) - 18. Oktober 2012 - Der deutsche Erfolgsproduzent
Stefan Arndt will den bisher übermächtigen Hollywood-Studios mithilfe
von Geld von Privatanlegern paroli bieten. "Wir wollen Investoren
anbieten, dass sie unsere acht nächsten Filme mitfinanzieren", sagte
Arndt dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 11/2012). Arndt, der
mit "Lola rennt" und "Goodbye Lenin" internationale Kassenerfolge
verantwortete und in den letzten Jahren gleich zwei Mal die Goldene
Palme des Filmfestivals von Cannes gewann, hat sich mit seiner
jüngsten Produktion erstmals in Hollywood-Dimensionen vorgewagt. Mit
einem Budget von 104 Millionen Dollar ist der maßgeblich von Arndt
geführten Berliner Produktionsfirma X-Filme verantwortete Film die
teuerste Produktion der deutschen Filmgeschichte. Der neue Film der
Wachowiak-Zwillinge, die die "Matrix"-Trilogie drehten, sowie von Tom
Tykwer, der mit "Das Parfum" international reüssierte, kommt am 14.
November in die deutschen Kinos.
Bereits "Wolkenatlas" konnte nur mit Hilfe von Privatinvestoren
finanziert werden, wie Arndt und X-filme Geschäftsführer Uwe Schott
gegenüber 'Capital' erklärten: "Ein Viertel des Budgets leisteten
Privatinvestoren, die Summen von je 2 bis 10 Mio. Euro aufbrachten".
So Schott. Zur Motivation der Investoren sagte Arndt: "Das sind
filmaffine Menschen, die investieren mit der Aussicht auf Rendite."
Die mögliche Rendite bezifferten die Produzenten auf 20 bis 25
Prozent und mehr, wenn ein Film einigermaßen erfolgreich laufe.
Seit der Finanzkrise beschränken sich die großen US-Studios immer
stärker auf Serienfilme und haben ihre Produktion stark
eingeschränkt. Das schaffe Raum für europäische Produzenten, sagte
Arndt, vorausgesetzt, die Filme seien von vornherein für eine
internationale Auswertung gedacht - so müssten sie etwa in englischer
Sprache gedreht sein.
Seitdem die deutsche Bundesregierung 2005 den so genannten
Medienfonds den Boden entzogen hat, war Privatkapital im Filmgeschäft
kein großes Thema mehr. Das will Arndt nun ändern. Er grenzte sich
aber von den berüchtigten Fondsverkäufern ab: Er werbe nicht mit
einem Steuersparmodell, sondern mit einer unternehmerischen
Beteiligung.
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