(ots) - Wie passend zur Autostadt Wolfsburg: Ein
Auslaufmodell sei er, rufen sie nun dem glücklosen Felix Magath
hinterher. Da mag sogar was dran sein. Jedenfalls hat sich erwiesen,
dass die in England seit Jahrzehnten erfolgreich praktizierte
Personalunion Trainer/Manager nicht so einfach auf die
Fußball-Bundesliga übertragbar ist. In Hoffenheim hat das kürzlich
auch der Kollege Markus Babbel einsehen müssen, der die
Doppelfunktion entnervt abgab. Felix Magaths Art der Menschenführung
war stets - nun ja - gewöhnungsbedürftig. Aber seine Erfolge sind
ebenso unbestritten wie seine strategischen Fähigkeiten. Doch wie
zuletzt auf Schalke fehlte ihm während seines zweiten Engagements in
Wolfsburg offensichtlich das Korrektiv in der Vereinsführung. Er
schwelgte in einem ungezügelten Kaufrausch, ohne dass ihm jemand
Einhalt geboten hätte. Wer denn auch? Das fast schon wahllose Heuern
und Feuern wirkte sich an einem Bundesliga-Standort, dem es ohnehin
an Identität und Tradition gebricht, verheerend aus. So wurden
Lustlosigkeit und Lethargie die Markenzeichen einer seelenlosen
Legionärstruppe. Der kurze Zauber des Meisterjahres 2009 ist längst
verflogen. Für die Fußball-Romantiker unter uns steckt in Magaths
grandiosem Scheitern sogar eine gute Nachricht. Erfolg lässt sich -
selbst mit scheinbar unbegrenzten Mitteln - eben doch nur bedingt
erkaufen. Diese bittere Lehre haben sie übrigens auch in Hoffenheim
ziehen müssen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de