(ots) -
Die EU wird zur Modernisierung des ukrainischen
Gastransportsystems (GTS) beitragen, sobald die Ukraine die
Vertragsbedingungen des Projekts endgültig festgelegt hat, so die
Aussage des Leiters der EU-Delegation in der Ukraine, Jan Tombinski.
Die Ukraine wird die Vertragsbedingungen des Projekts nach Erhalt der
Ergebnisse aus der Bewertung der Aktiva des ukrainischen
Gastransportsystems festlegen.
Derzeit schätzt das Unternehmen Baker Tilly Ukraine den Wert der
Pipelines und Gasspeicheranlagen von Naftogaz. Das Unternehmen gewann
die Ausschreibung hinsichtlich eines 510.000-US-Dollar-Vertrags über
den Abschluss der Arbeiten in der Ukraine. Dies berichtete Bloomberg.
Bei einer vorherigen Bewertung des ukrainischen Gastransportsystems
im Jahr 2007, wurde das GTS auf einen Wert von fast 25 Milliarden
US-Dollar geschätzt. 2009 betrug dieser Wert fast 10 Milliarden
US-Dollar.
Derzeit befindet sich das ukrainische Gastransportsystem im
Besitz und unter der Leitung von Naftogaz, einem staatlichen
Unternehmen. Die Ukraine plant eine Umstrukturierung des
Unternehmens, um die Bereiche des Gastransports, Einkaufs und
Vertriebs unter rechtlich selbständigen Einheiten aufzuteilen. Im
Oktober 2012 löste das Ministerkabinett der Ukraine das Monopol von
Naftogaz für den Vertrieb von importiertem Erdgas auf.
Im Februar 2012 forderte die Ukraine ein
Drei-Mächte-Gaskonsortium, um die Kontrolle des ukrainischen GTS auf
die Ukraine, die EU und Russland zu übertragen. Die Modernisierung
des Systems wäre eine der Prioritäten des Konsortiums. Es wäre für
das Management des Systems und die Gewährleistung einer stabilen
Gasversorgung Europas zuständig. Die Ukraine erwartet, im Konsortium
eine Stimmenmehrheit von 34 Prozent zu erhalten. Europa und Russland
würden jeweils 33 Prozent zugesprochen.
Derzeit schöpft die Ukraine nur ungefähr zwei Drittel der
geschätzten Kapazität ihres Gastransportsystems aus, welches schon
heute etwa 70 Prozent der Lieferungen von russischem Erdgas nach
Europa übernimmt. Eine Sanierung des Systems würde eine Steigerung
des Transportvolumens ermöglichen. Wie der Präsident der Ukraine
Victor Janukowitsch betonte, wäre dies auch deswegen sinnvoll, weil
der Bau alternativer Strecken zum Gastransport zeitintensiv ist,
einen immensen Aufwand an finanziellen Ressourcen und Arbeitskräften
erfordert und ausserdem unnötige Umweltgefahren mit sich bringt.
Im Mai 2012 gab Russland seine Bedingungen für einen Beitritt des
Konsortiums bekannt: Die Eigentumsrechte am Gastransportsystem müssen
auf das Konsortium übertragen werden. Russland sieht den dritten
Teilnehmer der Gemeinschaft, Europa, als möglichen Schiedsrichter
zwischen Russland und der Ukraine, sollten Konflikte auftreten.
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