(ots) - "Es kommt, wie es kommen musste:
Griechenland erhält mehr Zeit, mehr Geld und wohl auch noch eine
zusätzliche Entschuldung. Ausgerechnet die bei den Griechen so
verhasste Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und
Internationalem Währungsfonds hat sich daran gemacht, einen weiteren
Schuldenschnitt durchzusetzen. Der diesmal zulasten der Steuerzahler
von Geberländern wie Deutschland gehen soll. Die Bundesregierung
sträubt sich dagegen. Doch muss sie sich über den Lauf der Dinge nun
wirklich nicht wundern: Wer meint, der Euro sei nur zu retten, wenn
alle bisherigen Mitgliedsländer in der Gemeinschaftswährung
verbleiben, beschwört solche Konsequenzen herauf. Und dann darf es
niemanden mehr überraschen, wenn sich Irland und Portugal für ihre
Sanierungsarbeit bestraft fühlen. Und wenn die Auseinandersetzungen
um Reformen in Spanien und Italien gegen die Wand fahren. Denn der
wirtschaftliche Zwerg Griechenland hat ja vorgemacht, wie man die
harten Auflagen der Troika aushebelt. Das Ganze wäre eine Einladung
an diverse Länder, sich in neue Schulden zu stürzen. Zu steigenden
Zinsen - Länder, die nicht glaubwürdig an der Haushaltskonsolidierung
arbeiten, werden an den Börsen mit steigenden Kreditzinsen bestraft.
Die dann letztlich wieder so hoch werden, dass Rettungsschirm und
Zentralbank eingreifen müssen, um den Euro zu retten. Immer auf
Kosten der Länder, die noch zahlungsfähig sind. Wenn diese Spirale
verhindert werden soll, hilft nur die Anerkennung der Realität: Das
griechische Staatswesen befindet sich in einem Zustand, der die
Umsetzung der für die Hilfen zugesagten Sparmaßnahmen nicht zulässt.
Deshalb muss es einen schnellen Schlussstrich unter das Kapitel
Griechenland im Euro geben."
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