(ots) - Vor dem Hintergrund der eskalierenden Gewalt in
Guinea-Bissau drängt Caritas international auf stärkeren
internationalen Druck, um ein Ende der Repressionen gegen Zivilisten
und die Achtung von Menschen- und Bürgerrechten durchzusetzen. "Nur
wenn Organisationen wie der Internationale Strafgerichtshof
einschreiten, ist die Willkür der Militärs zu bremsen", sagt Hannes
Stegemann, Westafrika-Experte von Caritas international, "denn diese
gehen auch deshalb mit äußerster Brutalität vor, weil die Gewalttaten
bislang nicht geahndet werden."
Seit einem offenbar inszenierten Gegen-Putsch am 21. Oktober
überziehen die international geächteten Militärputschisten in
Guinea-Bissau, die im April durch einen Staatsstreich an die Macht
gekommen waren, das Land mit Terror. Im Fokus der Gewalt stehen dabei
vor allem Vertreter der Zivilgesellschaft und Anhänger des früheren
Ministerpräsidenten Carlos Gomes Júnior.
"Wer sich für Demokratie oder auch nur gegen die Gewalt
ausspricht, setzt sein Leben aufs Spiel", sagt Stegemann, der selbst
17 Jahre lang in Guinea-Bissau gelebt und gearbeitet hat, "denn den
Putschisten geht es nur um den Machterhalt und einen funktionierenden
Drogenhandel. Um dies zu erreichen, halten die Machthaber aus Militär
und Drogenwirtschaft das Volk seit Jahren in Geiselhaft."
Guinea-Bissau gilt als wichtiger Umschlagplatz vor allem für
Kokain aus Südamerika, das weiter nach Europa geschmuggelt wird.
Kokain ist die größte Einnahmequelle Guinea-Bissaus, jede Nacht
sollen bis zu 100 Kilogramm das Land erreichen. Nicht zuletzt deshalb
ist der westafrikanische Staat einer der instabilsten des Kontinents.
Seit den ersten freien Wahlen 1994 wurde noch jede gewählte Regierung
vor Ablauf der fünfjährigen Amtszeit durch einen Putsch gestürzt.
"Die neuerliche Gewalt trifft die ohnehin kleine
Demokratiebewegung hart", so Stegemann, "denn es gab sehr ermutigende
Ansätze, die jedoch noch in den Anfängen stecken." Caritas
international unterstützt beispielsweise den Hörfunksender Sol Mansi,
der innerhalb weniger Jahre zu einem der wichtigsten
Friedensnetzwerke des Landes geworden ist.
Diskussionsveranstaltungen, kritische Kommentare und unabhängige
Berichterstattung haben das Radio zum meist gehörten in Guinea-Bissau
werden lassen. Neben dem Radioprogramm bildet Sol Mansi mit Hilfe von
Caritas international Journalisten, Lehrer, Erzieher und andere
Multiplikatoren in Staatsbürgerkunde, Grundrechten, gewaltfreier
Kommunikation und Strategien der gewaltfreien Konfliktlösung aus.
Außerdem organisiert Sol Mansi im ganzen Land kulturelle
Veranstaltungen wie Live-Konzerte und Straßentheater in Schulen und
Stadtteilen. Achtung Redaktionen: Hannes Stegemann,
Westafrika-Experte von Caritas international, steht für Interviews
zum Thema zur Verfügung. Kontakt: 0761-200-515
Caritas international bittet zur Fortsetzung der Friedensarbeit um
Spenden. Spenden-Stichwort "Guinea-Bissau":
- Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank
für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, online unter:
www.caritas-international.de
- Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl.
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international
4,83 EUR)
- Diakonie Katastrophenhilfe , Stuttgart, Spendenkonto 502 502 bei
der Evangelischen Darlehensgenossenschaft, BLZ 2106 0237 oder
online www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
- Charity SMS: SMS mit NOT an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl.
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Diakonie
Katastrophenhilfe 4,83 EUR)
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 165 nationalen
Mitgliedsverbänden.
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