(ots) -
Das staatseigene ukrainische Gasunternehmen Naftogaz hat einen
Vertrag mit der deutschen RWE über die Lieferung von einer Million
Kubikmetern Erdgas pro Tag von November bis Dezember 2012
unterzeichnet. Das Gas wird durch das Pipeline-System Drozdovychi
geleitet werden, das die beiden Länder über polnisches Territorium
hinweg verbindet.
Dieser kurzfristige Vertrag legt in seinen Bedingungen einen
etwas niedrigeren Gaspreis als den im aktuellen Vertrag mit Russland
vereinbarten fest. Dies erklärte der Naftogaz-Sprecher Pavlo
Afanasiev. Nach Ablauf des zweimonatigen Vertrages planen beide
Seiten Gespräche über längerfristige Vereinbarungen von
Gaslieferungen in umgekehrter Richtung, d. h. von Europa in die
Ukraine.
Von Oktober bis Dezember 2012 muss die Ukraine für tausend
Kubikmeter russisches Erdgas ganze 432 USD bezahlen (einschliesslich
eines Rabatts von 100 USD). Im April 2012 hatte der Ministerpräsident
der Ukraine Mykola Azarow bekanntgegeben, dass Polen nur 310 USD
bezahlt.
Im Mai 2012 unterzeichnete Naftogaz einen Rahmenvertrag mit der
RWE Supply & Trading GmbH, der die gesetzlichen Grundlagen für
künftige Gaslieferungen von Deutschland in die Ukraine schafft.
Naftogaz hatte eine Zusammenarbeit mit der RWE zum Zweck einer
Versorgung mit Spot-Gas über slowakische Pipelines geplant. Wie der
Firmensprecher erklärte, hatte die russische Gazprom jedoch versucht,
eine solche Ãœbereinkunft zu verhindern. Hinzu kamen technische
Probleme, die ein Zustandekommen des Projekts verhinderten, wie
rbc.ua berichtete.
Die Ukraine könnte der RWE eine Menge von bis zu 12 Millionen
Kubikmeter Erdgas pro Tag abkaufen, so Afanasiev. Der Jahresimport
könnte sich auf schätzungsweise fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas
belaufen. Die aktuelle Kapazität der Pipeline durch Polen, die für
den Gastransport verwendet werden soll, beträgt 4,38 Milliarden
Kubikmeter Gas pro Jahr. Das zusätzliche Erdgas könnte über eine
alternative Route durch Ungarn ausgeliefert werden.
Die Ukraine war auf der Suche nach Partnern zum Gaserwerb in
Europa sowie Asien, um ihre Energieabhängigkeit von einer Versorgung
mit Erdgas aus Russland zu verringern.
Mittels einer Vereinfachung des Imports von Flüssiggas von
externen Lieferanten will die Ukraine ihre Gasversorgung
diversifizieren. Derzeit baut das Land ein Flüssigerdgas-Terminal.
Die technische Entwicklung soll laut ukrproject.gov.ua bis im
Dezember 2012 abgeschlossen sein. Ab 2015 ermöglicht das Terminal
dann die Verarbeitung von 5 Mrd. Kubikmetern Erdgas pro Jahr.
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