(ots) -
Im Zuge ihrer Vorbereitungen auf die bedeutende
Sportveranstaltung - die Fussball-Europameisterschaft EURO 2012 -
haben die Gastgeber Polen und die Ukraine ihrer Infrastruktur "das
grösste Facelift" verpasst, dass die Region und ihr gesamtes Umland
je zu Gesicht bekamen, schrieb Roman Olearchyk in seinem Artikel vom
9. November in der Financial Times (FT). Im Artikel heisst es auch,
dass drei Viertel der Ausgaben Polens durch EU-Gelder gedeckt worden
seien, während die Ukraine Strassen, Hotels und Flughäfen aus
Eigenmitteln finanziert habe.
Die Ukraine erhielt jedoch ein Darlehen über 2,2 Mrd. EUR der
Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. "Der
Infrastruktursektor wird auch in den kommenden Jahren ohne jeden
Zweifel eine unserer obersten Prioritäten sein. Wir sollten etwa 30
bis 50 Prozent unseres jährlichen Geschäftsvolumens in
Infrastrukturprojekte anlegen können", wird Anton Usov, der
Ukraine-Sprecher der EBWE, von Olearchyk zitiert.
"In 18 Monaten haben wir fünf nagelneue Flughäfen errichtet",
wird Borys Kolesnikov, der für den Infrastrukturbereich
verantwortliche stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine, vom
FT-Korrespondenten zitiert. Das Land hat 3.455 Strassenkilometer neu
asphaltiert und Regierungsgelder in Höhe von 5 Mrd. USD verwendet.
Darüber hinaus hat die Ukraine moderne Hochgeschwindigkeitszüge von
Hyundai aus Südkorea geordert, um alle Austragungsorte miteinander zu
verbinden und die Reisedauer um etwa 25 Prozent zu reduzieren.
Der Bau von Strassen zwischen Kiew und Polen sowie anderen
EU-Ländern geht in die Endphase. "Das Hauptaugenmerk liegt nun auf
dem Bau neuer Strassen, die in östliche Städte und nach Russland
führen", erklärte der Ukrainer Kolesnikov. In Polen hat sich die
Regierung zum Bau von neuen Schnellstrassen mit einer Gesamtlänge von
3.000 Kilometern entschlossen, die Warschau mit der deutschen Grenze
und den südlichen Teil des Landes mit Deutschland und der Ukraine
verbinden sollen. Die dritte Verkehrsschlagader wird vom polnischen
Danzig entlang der tschechischen Grenze verlaufen.
Im Zuge der Fortführung ihrer Infrastrukturreform beabsichtigt
die ukrainische Regierung, ihre Flughäfen in ein bedeutendes
Ost-West-Drehkreuz zu verwandeln. Dabei könnte sich eine weitere
Gelegenheit für Privatinvestoren ergeben, sobald die entsprechenden
Nutzungsrechte am Flughafen Kiew-Boryspil ausgeschrieben werden. Mit
ähnlichen Ausschreibungen in weiteren öffentlichen Bereichen plant
das Land, die sich in staatlichem Besitz befindliche Eisenbahn zu
diversifizieren und private Bahnbetreiber zur Personenbeförderung
zuzulassen. Dies gilt auch für etwa 14 Binnen- und Seehäfen der
Regierung.
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