PresseKat - KfW-Mittelstandspanel 2012: Mittelstand setzt Wachstumskurs fort und bleibt Jobmotor

KfW-Mittelstandspanel 2012: Mittelstand setzt Wachstumskurs fort und bleibt Jobmotor

ID: 761485

(ots) -

- Umsatzwachstum von 8,1 %, durchschnittliche Eigenkapitalquote
steigt auf fast 27 %
- Nettozuwachs an Erwerbstätigen in Deutschland 2011
ausschließlich im Mittelstand
- Verhaltener Optimismus, aber Mittelstand spürt Folgen der
Eurokrise, auf mögliche Verschärfung nicht vorbereitet
- Innovationskraft lässt nach, Binnennachfrage entscheidet über
den weiteren Erfolg

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland waren
im Jahr 2011 Zugpferd und Jobmotor der deutschen Volkswirtschaft. Die
Umsätze sind um 8,1 % gestiegen (2010: +6,7 %), hiervon stimuliert
ist auch die Beschäftigtenzahl deutlich gewachsen: Erstmals waren mit
29,1 Millionen Menschen mehr als 70 % aller Erwerbstätigen in
Deutschland im Mittelstand beschäftigt. Die Zahl der bei
mittelständischen Unternehmen tätigen Arbeitnehmer ist um 925.000
gestiegen, während Großunternehmen und öffentliche Arbeitgeber
Arbeitskräfte abgebaut haben. Damit wurde der gesamtwirtschaftliche
Zuwachs an Erwerbstätigen im Jahr 2011 vollständig vom Mittelstand
getragen. Dies sind die zentralen Ergebnisse des
KfW-Mittelstandspanels 2012.

Die positive Entwicklung der mittelständischen Unternehmen im Jahr
2011 schlägt sich auch in einer stabilen Rentabilität und
verbesserten Eigenkapitalausstattung nieder. So ist die
durchschnittliche Umsatzrendite im gesamten Mittelstand im Jahr 2011
um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Gleichzeitig bereitet sich der Mittelstand angemessen auf die
verschärften Kreditvergaberichtlinien infolge von Basel III vor: Die
mittelständischen Unternehmen verbesserten ihre durchschnittliche
Eigenkapitalquote auf 26,9 % (2010: 26,6 %). Speziell für kleinere
Mittelständler ist auch mit einer weiteren leichten Stärkung ihrer




Eigenkapitalbasis zu rechnen.

Entsprechend hoch ist auch die Kraft im Mittelstand, Investitionen
mit Eigenmitteln zu finanzieren, die nach wie vor die mit großem
Abstand wichtigste Quelle zur Investitionsfinanzierung sind: Mit 104
Mrd. EUR wurden deutlich mehr Eigenmittel zur Finanzierung eingesetzt
als 2010. Im Gegenzug ist der Bedarf an Krediten zur
Investitionsfinanzierung im dritten Jahr in Folge gesunken und
beläuft sich 2011 noch auf 100 Mrd. EUR (- 5,7 %), während die
Investitionsausgaben um 18 Mrd. EUR gestiegen sind.

Noch unbeeindruckt von der sich abzeichnenden konjunkturellen
Abschwächung hat der Mittelstand im Jahr 2011 seine
Investitionszurückhaltung aufgegeben und mit 195 Mrd. EUR rund 10 %
mehr investiert als 2010. Dennoch hat die Investitionstätigkeit das
Niveau vor der Krise aus dem Jahr 2008 noch nicht wieder erreicht.
Gerade bei kleinen Unternehmen ist eine spürbare
Investitionszurückhaltung erkennbar.

Die Geschäftserwartungen im Mittelstand für die kommenden drei
Jahre sind verhalten optimistisch: Rund 45 % der Unternehmen erwarten
gleich bleibende, ein gutes Drittel (35 %) steigende Erträge. In den
Optimismus mischt sich allerdings zunehmend Unsicherheit über die
möglichen Folgen der Eurokrise: Im September 2012 sieht sich ein
Drittel aller mittelständischen Unternehmen (32 %) nicht in der Lage,
die Folgen der Krise für das eigene Unternehmen einzuschätzen. Zudem
ist sich derzeit ein Großteil der Unternehmen der möglichen Folgen
einer Krisenverschärfung kaum bewusst bzw. erwartet letztlich einen
Zusammenhalt der Eurozone.

"Das KfW-Mittelstandspanel zeigt einen insgesamt stark
aufgestellten Mittelstand. Die schwache Konjunktur trifft jetzt aber
auch den Mittelstand. Vor allem die kleinen Unternehmen sind auf eine
starke Binnenkonjunktur angewiesen und ihre Auslandsumsätze schwanken
stark. Eine Verschärfung der Eurokrise würde den deutschen
Mittelstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt unvorbereitet treffen -
lediglich 1 % der Mittelständler hat konkrete Maßnahmen getroffen, um
sich darauf vorzubereiten. Für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit
wünschen wir uns einen Anstieg der Produktinnovationen. Die Zahl der
Marktneuheiten ist seit Jahren rückläufig", sagt der Chefvolkswirt
der KfW, Dr. Jörg Zeuner.

Das KfW-Mittelstandspanel 2012 ist unter www.kfw.de im Bereich
Research abrufbar.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM); Wolfram Schweickhardt,
Tel. 069 7431 1778, Fax: 069 7431 3266,
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Datum: 13.11.2012 - 10:00 Uhr
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