(ots) - Streit über Gewinnverteilung, Eigentumsrechte und
Abwerbung von Talenten
Hamburg, 14. November 2012 - Zwischen Volkswagen und seinem
chinesischen Joint-Venture-Partner FAW kriselt es nach Informationen
des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 12/2012, EVT 15. November)
heftig. Im Frühjahr haben die Partner zwar noch bekundet, das
Gemeinschaftsunternehmen über das Jahr 2016 hinaus fortführen zu
wollen, doch seither sind die Verhandlungen ins Stocken geraten. "Das
macht alle nervös", sagte ein VW-Insider gegen¬über 'Capital'.
Grund für die Verzögerung sind mehrere Streitpunkte: So soll FAW
Konstruktionspläne für VW-Motoren und -Getriebe gestohlen und gut 30
Talente beim deutschen Partner abgeworben haben. Unstimmigkeiten gibt
es auch über die Verteilung des Gewinns. Zusammen mit seiner Tochter
Audi besitzt der Volkswagen-Konzern 40 Prozent am
Gemeinschaftsunternehmen. Die Deutschen würden gerne auf 50 Prozent
aufstocken, worauf sich FAW aber nicht einlassen will. VW entsendet
nun den Audi-Manager Jürgen Unser nach China, um Bewegung in die
Gespräche zu bringen. In Wolfsburg rechnet man allerdings nicht mehr
mit einem Vertragsabschluss noch in diesem Jahr.
Das zerrüttete Vertrauensverhältnis stellt für Europas größten
Autobauer eine große Gefahr da. Über eine Million Autos produziert VW
allein dieses Jahr mit FAW, darunter margenstarke Modelle der
Premiummarke Audi. Eine neue Fabrik zur Fertigung des A3 in China
soll 2013 in Betrieb genommen werden. Volkswagen verkauft
mittlerweile jedes dritte Auto in China.
Pressekontakt:
Christian Baulig, Chefredaktion 'Capital',
Tel. 040/3703-8346, E-Mail: baulig.christian(at)guj.de
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