(ots) - Werders Konzept der Fanbetreuung, das auf Dialog
und Differenzierung im Umgang zwischen Sicherheitskräften und
Fußballanhängern setzt, greift. Das bestätigen nun auch die Zahlen
der "Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze" der Polizei, die in
den vergangenen Tagen an die Öffentlichkeit kamen.
Danach belegt Werder bei der Zahl der registrierten "Gewaltfans"
die in "Kategorie B" (gewaltbereit) und "Kategorie C" (gewaltsuchend)
unterteilt werden, mit 120 Personen nur den 29. Platz aller 36
Profiklubs. Setzt man die Gruppe in Relation zu den Zuschauerzahlen,
die die Heimspiele der Grün-Weißen besuchen, landen die Grün-Weißen
weit abgeschlagen auf dem letzten Platz einer solchen Rangliste.
Gestützt wird das Werder-Fanbetreuungskonzept auch durch die
abnehmende Zahl der Polizei-Einsatzstunden in der vergangenen Saison
rund ums Weser-Stadion. Zwar liegt das auch an der reduzierten Zahl
der Spiele ohne den internationalen Wettbewerb, doch bereinigt man
diesen Umstand rechnerisch, so haben sich die Zahl der Einsatzstunden
der Polizei bei Heimspielen des SV Werder dennoch um sechs Prozent
verringert. Damit durchbricht Werder als einer der wenigen
Profi-Vereine den bundesweiten Trend, der einen Anstieg der
Polizei-Einsätze ausweist.
"Das ist für uns eine Bestätigung des Weges, den wir vor zwei
Jahren eingeschlagen haben. Werder hat eine eigene Abteilung
Fanbetreuung gegründet und mit kompetenten, szenekundige Mitarbeitern
aufgestockt", so Fischer und nannte namentlich die Leiterin der
Abteilung, Julia Ebert, sowie ihre Kollegen Till Schüssler und
Jermaine Greene. "Ihre Arbeit ermöglicht es uns, den angestrebten
Dialog zwischen allen Parteien zu führen und zu vermitteln. Denn in
Bremen setzen wir auf einen Dialog zwischen Polizei, Ordnungsdienst,
Feuerwehr, Fans und Werder. Wir würden das Verhältnis als vorbildlich
bezeichnen", so Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer, der sich auch
in der Diskussion um die Erarbeitung des Sicherheitskonzeptes der DFL
in Abstimmung mit dem Fanbeirat immer wieder aktiv einschaltet und
auf dieses Werder-Modell verweist.
Die Investitionen in die Fanbetreuung scheinen sich für Werder
indes auch auszuzahlen. Die Summe der Strafzahlungen aufgrund von
auffälligem Fanverhalten ist rückläufig. Werder setzt in der
Zusammenarbeit mit den Fans weiter auf Entspannung. Größere
Choreographien in der Ostkurve gehören zum Erscheinungsbild im
Weser-Stadion, mit Restriktionen geht Werder sehr vorsichtig und
verantwortungsbewusst um. Werder wird von seinen Anhängern als
verlässlicher Partner akzeptiert. "Das wird auch so bleiben. In der
vergangenen Woche wurden unsere Anhänger von Aussagen des
Innensenators Ulrich Mäurer irritiert, der auf Anfrage der Linken, in
Aussicht gestellt hatte, dass die Innenbehörde Privilegien von
Fangruppen streichen könne. Da müssen wir widersprechen. Nur Werder
als Veranstalter kann solche Schritte in Erwägung ziehen. Dafür gibt
es aber momentan überhaupt keine Veranlassung", so Fischer, der noch
einmal klar unterstreicht. "Dialog, Differenzierung und Deeskalation
heißt die Erfolgsformel, und Werder hat derzeit die Möglichkeiten und
das Verständnis, diese Differenzierung voranzutreiben."
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