(ots) - Haarscharf ist die Klimakonferenz in Doha an einem
Scheitern vorbeigeschrammt. Wer darin einen Erfolg sieht, muss blind
sein für die wahren Probleme. Längst sind es nicht mehr nur
notorische Schwarzseher, die Untergangsszenarien an die Wand malen.
Auch zurückhaltende Experten sind sich sicher, dass eine Erderwärmung
um mehr als zwei Grad kaum noch zu verhindern ist. Die Katastrophe
nimmt ihren Lauf. Wer trägt die Schuld? Zuallererst die "big player",
die Großen, die für den Hauptteil der CO2-Emissionen verantwortlich
sind. US-Amerikaner, Chinesen, Inder und Russen verweigern sich aus
nationalem Eigensinn dem globalen Klimaschutz. Doch auch die lange
Zeit so vorbildlichen Europäer haben in Doha ihre Vorreiterrolle
aufgegeben. Die EU ist zerstritten und lieferte den Bremsern eine
Steilvorlage nach der anderen. Am Pranger steht Polen. Warschau
blockiert alle ehrgeizigeren CO2-Ziele in der EU. Das erwies sich in
Doha als schwere Bürde. Dennoch sind einseitige Schuldzuweisungen
falsch. Die Polen kämpfen für ein berechtigtes Anliegen der
Osteuropäer, die jahrzehntelang unter dem Joch des Sowjetkommunismus
gelitten haben. Das war jene Zeit, in der die Westeuropäer ihre
Überflussgesellschaften aufgebaut und das Weltklima zerstört haben.
Es führt kein Weg daran vorbei, dass die reichen Westeuropäer als
Vorbilder noch entschlossener voranschreiten. Das wird Geld kosten.
Doch wer zu dieser Investition nicht bereit ist, darf sich in die
Phalanx der globalen Klimakiller einreihen.
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