(ots) - Unternehmen wollen im Jahr 2013 gezielt ältere
Arbeitnehmer einstellen. Von den Betrieben, die im nächsten Jahr
planen, neue Mitarbeiter einzustellen, suchen knapp zwei Drittel
(63,7 Prozent) Personen zwischen 55 und 64 Jahren. Das ergab eine
Umfrage unter Unternehmern, die von der IW Consult, einer
Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW),
im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der
WirtschaftsWoche (WiWo) durchgeführt wurde.
Ein wesentlicher Grund für das Interesse an den Älteren: Die
Firmen wissen die meist langjährige Berufserfahrung älterer
Arbeitnehmer zu schätzen. So bewertet die große Mehrheit der
Befragten (79,2 Prozent) die Qualifikationen der Älteren positiv. Nur
11,5 Prozent stimmen der Aussage "Älteren Bewerbern fehlt es häufig
an der benötigten Qualifikation" zu.
Der gezielten Einstellung älterer Arbeitnehmer stehen allerdings
verschiedene gesetzliche Regelungen im Wege. Besonders kritisch sehen
die befragten Arbeitgeber die Hinzuverdienstgrenzen für
Vorruheständler ab 63 Jahren. Von 58,9 Prozent werden diese als zu
gering bewertet.
Vor allem große Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50
Millionen Euro investieren verstärkt in altersgerechte Stellen. 47,2
Prozent der Befragten geben Geld für die gesundheitsförderliche
Gestaltung des Arbeitsplatzes oder Weiterbildungsangebote für Ältere
aus.
Dass sich diese Investitionen auszahlen, zeigt die jüngst von der
INSM veröffentlichte Zukunftsstudie Deutschland 2030. Die Studie
belegt, dass der zukünftige Wohlstand Deutschlands entscheidend von
der Beteiligung Älterer am Erwerbsleben abhängt. Durch zielgerichtete
Reformen könnte die Wirtschaftsleistung bis zum Jahr 2030 um zehn
Prozent gesteigert werden. Im Vergleich zu einem sogenannten
Stillstandsszenario, bei dem die Bedingungen von heute fortgeführt
werden, würde das einen Unterschied pro Kopf und Jahr von 3500 Euro
bedeuten.
"Um den Wohlstand in Deutschland auch in Zukunft zu sichern, muss
die Altersgruppe 55+ besser und länger in das Erwerbsleben einbezogen
werden", so INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. "Nur wenn wir
einen angemessenen Teil der wachsenden Lebenserwartung im aktiven
Erwerbsleben verbringen, ist es möglich, die Folgen des
demographischen Wandels generationengerecht abzufedern." Für das
IW-Unternehmervotum wurden vom 20. November bis zum 01. Dezember 2012
insgesamt 784 Vertreter von Unternehmen aus Deutschland online
befragt. Die Unternehmen stammen aus der Industrie sowie den
industrienahen Dienstleistungen. Die Antworten der Teilnehmer wurden
anhand der Anzahl der Unternehmen im Unternehmensregister für
Deutschland hochgerechnet. Die gesamte Umfrage inklusive Grafiken
finden Sie unter www.deutschland-check.de
Die INSM-Zukunfts-Studie "Demografie und Wachstum" finden Sie
unter: http://www.insm.de/ZukunftsStudieDeutschland2030
Pressekontakt:
Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174, hennet(at)insm.de
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches
Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die
Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt
Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird
von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie
finanziert.