(ots) - Der Produktionsstandort Deutschland liegt
deutlich im Trend: Die Produktionsverlagerung ins Ausland hat 2012
den niedrigsten Stand seit Mitte der Neunzigerjahre erreicht. Das
zeigen aktuelle Ergebnisse der Erhebung "Produktionsverlagerungen und
Auslandsproduktion", die das Fraunhofer-Institut für System- und
Innovationsforschung ISI und die Hochschule Karlsruhe im Auftrag des
VDI Verein Deutscher Ingenieure durchgeführt haben. "Lediglich 8
Prozent der Betriebe des deutschen Verarbeiteten Gewerbes haben von
2010 bis Mitte 2012 Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert. Das
ist der niedrigste Wert seit 18 Jahren und er zeigt deutlich: Made in
Germany schlägt Low Cost", so VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun.
In Zeiten der Wirtschaftskrise hat sich das Blatt gewendet. Zwar
sind, hochgerechnet auf das gesamte deutsche Verarbeitende Gewerbe,
etwa 20 Prozent der gesamten Produktionskapazitäten im Ausland
angesiedelt, um vorrangig Personalkosten zu sparen, doch nicht immer
geht diese Rechnung auf. Mittlerweile kommt auf jeden vierten
Verlagerer ein Unternehmen, das seine Produktion zurück nach
Deutschland holt. "Die Risiken kostengetriebener
Produktionsverlagerungen werden von den Unternehmen häufig
unterschätzt. Bei oftmals recht niedrigen Anteilen der direkten
Lohnkosten an den Gesamtkosten der Produktherstellung belieben die
Hebelwirkungen dieser Strategie oftmals limitiert", erklärt Prof.
Steffen Kinkel von der Hochschule Karlsruhe den Trend zur Kehrtwende.
So gaben die insgesamt knapp 1600 befragten Betriebe des deutschen
Verarbeiteten Gewerbes an, dass sie sich hauptsächlich aufgrund von
Flexibilitätseinbußen (59 Prozent) und Qualitätsproblemen (52
Prozent) zu einer Rückkehr nach Deutschland entschlossen haben.
"Statt einer Kostenflucht setzen die Unternehmen eher auf die
unbestrittenden Qualitäten des Produktionsstandorts Deutschland bei
Qualität, Qualifikation der Mitarbeiter und Innovationskraft",
resümiert Kinkel.
Hauptzielländer für Produktionsverlagerungen ins Ausland waren
laut Erhebung mit 55 Prozent der Nennungen die EU 12 Länder. Auf
Platz zwei und als wichtigstes Einzelland folgt China mit 30 Prozent
der Nennungen. Schlusslicht sind mit 3 Prozent die osteuropäischen
Länder außerhalb der EU. Bei der letzen Erhebung wurden sie noch von
12 Prozent genannt.
Die meisten Rückverlagerungen kamen mit fast der Hälfte der
Nennungen aus den EU 12 Ländern, danach folgen die asiatischen Länder
- außer China - mit 27 Prozent. Letztere sind damit seit der Erhebung
von 2009, wo sie von 7 Prozent genannt wurden, signifikant wichtiger
geworden.
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