(ots) - Weihnachten ist das Fest der Hoffnung. Der
Hoffnung wider alle Aussichtslosigkeit. "Das Volk, das im Finstern
wandelt, sieht ein großes Licht" - so heißt es beim Propheten Jesaja
im Monatsspruch für den Dezember dieses Jahres. Das Licht Gottes
scheint in die Dunkelheiten auch unserer Welt:
Krieg und Gewalt herrschen an vielen Orten. Mit Sorge schauen wir
auf die wachsende Gewalt im syrischen Bürgerkrieg und denken an die
vielen zivilen Opfer auch in Israel, Palästina und Afghanistan. Die
Weihnachtsbotschaft ruft uns Menschen dazu, der Friedensverheißung
der Engel zu vertrauen und auch gegen den Augenschein Schritte des
Friedens zu wagen.
Viele europäische Länder leiden unter einer Wirtschaftskrise, die
sich im kommenden Jahr noch zu verschärfen droht. Besonders
Griechenland, aber auch andere Länder brauchen unsere Hilfe und
Solidarität, denn Europa ist mehr als ein Wirtschaftsraum. Europa ist
ein Friedensprojekt, in dem jede Nation nicht allein auf den eigenen
materiellen Vorteil bedacht ist. Auch die Weihnachtsbotschaft macht
an den nationalen Grenzen nicht halt.
Auch in Deutschland geraten Menschen ins Abseits und drohen
dauerhaft abgehängt zu werden. Die Weihnachtsbotschaft fordert uns
heraus, für diese Menschen die Stimme zu erheben und nach sozialer
Gerechtigkeit zu suchen.
Trotz aller Dunkelheit und in alle Dunkelheit scheint das Licht
der Weihnacht - hoffnungsvoll trotzt es den Nächten dieser Welt:
"Fürchtet Euch nicht! Siehe, ich verkündige Euch große Freude, die
allem Volk widerfahren wird!" In Jesus hat sich Gott den Menschen
liebevoll zugewandt. Jesus hat Gottes Liebe zu den Menschen gelebt.
Auch Leid und Tod hat er auf sich genommen. In Jesu Sterben und
Auferstehen hat sich Gottes Lebensmacht als stärker erwiesen, stärker
als alle Todesmächte dieser Welt. Das ist der bleibende Grund der
Weihnachtshoffnung.
Darum feiern wir Weihnachten: Gott schenkt uns eine unzerstörbare
Hoffnung mit der Geburt seines Sohnes. Wir dürfen gewiss sein: Not
und Leiden behalten auch für uns nicht das letzte Wort. Zwar ist mit
dem Weihnachtsfest die Dunkelheit auf der Erde nicht vorbei, doch
alle Dunkelheit der Welt wird erleuchtet von dem einen Licht Jesus
Christus. Dieses Christuslicht in der Dunkelheit hat der Lieddichter
Jochen Klepper in wunderbare Worte gefasst, die uns zu Weihnachten
begleiten sollen:
Die Nacht ist vorgedrungen / der Tag ist nicht mehr fern. So sei
nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet,
/ der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine
Angst und Pein. (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 16, Strophe 1)
Hannover, 23. Dezember 2012
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
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