(ots) - Lange hat Indien nicht mehr solche Proteste
erlebt, wie nach der tödlichen Massenvergewaltigung einer Studentin
in der Hauptstadt Neu Delhi. Die Empörung kommt vor allen Dingen aus
den Städten, von der wachsenden Mittelschicht, die sich nicht mehr
damit abfinden will, einer teils unfähigen und korrupten Polizei
ausgeliefert zu sein. Gleichzeitig wächst unter den Frauen der
Widerstand dagegen, von Männern als Freiwild betrachtet zu werden,
wie es in ländlichen Gebieten oft der Fall ist. Und gegen die
Untätigkeit der Politik. Das Geschehen in der Hauptstadt fügt sich
ein in eine lange Liste ähnlicher Fälle. Bislang blieben die Behörden
träge. Vorstöße wie die Veröffentlichung von Vergewaltiger-Namen sind
da nur Ad-hoc-Ideen. In Indien darf laut Verfassung zwar niemand
wegen seines Geschlechts diskriminiert werden. Aber das ist Papier.
Was Indien dringend braucht, ist eine Debatte über den alltäglichen
Respekt vor Frauen.
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