(ots) - Die Redaktionen des ZDF, das bis zu 400
Arbeitsplätze streichen muss, stehen vor einem umfangreichen Umbau.
Chefredakteur Peter Frey sagte dem "medium magazin" (Ausgabe 1/2013,
ET 3. Januar), sein Sender habe "viele Möglichkeiten intensiver
Zusammenarbeit noch gar nicht ausgeschöpft". Eine bessere Vernetzung
könne "viel Doppelarbeit" verhindern, sagte Frey, der etwa in
zentralen "Kompetenzteams" für einzelne Themenschwerpunkte noch "eine
Menge Sparpotenzial" sieht. In einem ersten Test im Herbst habe
bereits eine Einheit alle Sendungen mit Verbraucherberichten
beliefert. Die Finanzberichterstattung sei laut Frey ein weiteres
denkbares Thema.
Die Gebührenkommission KEF zwingt den öffentlich-rechtlichen
Sender derzeit dazu, von seinen etwa 6.000 Arbeitsplätzen etwa 400
"Vollzeitäquivalente" abzubauen. Frey kürzt dafür derzeit unter
anderem den erst in den vergangenen zwei Jahren deutlich ausgebauten
Digitalableger ZDFinfo ein. "Besonders leid tut es mir um 'Europa
plus'", sagte Frey, der sich das junge Europamagazin selbst gewünscht
habe. "Ich musste aber auch auf die Frage reagieren, wie die
Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen das Bundestagswahljahr 2013
schaffen kann. Dafür mussten wir auch etwas sein lassen."
Der ZDF-Chefredakteur sagte dem "medium magazin", dass ihm der
derzeit laufende Kürzungsprozess in seinem Sender selbst "verdammt
weh" tue: "Da kommt natürlich auch viel Groll bei mir an." Frey
mahnte, die Zeiten müssten sich bald ändern und neue Mitarbeiter
wieder möglich sein. "Wer junges Programm machen will, der braucht
dafür auch junge Mitarbeiter." Zugleich rate er seinen Leuten aber
auch, für die Zukunft von realistischen Voraussetzungen auszugehen:
"Da müssen wir uns jetzt durchbeißen."
Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin "medium magazin", Frankfurt, Telefon
069-95297944, annette.milz(at)mediummagazin.de