(ots) -
- Arbeitsteilung zwischen KfW, AFD und EIB bei größeren
Infrastrukturprojekten in Entwicklungsländern
- Drei Finanziers - ein Leadinvestor
- Hebelung von EU-Mitteln
Die KfW, französische Entwicklungsbank Agence Francaise de
Développement (AFD) und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben
im Rahmen der Außen- und Entwicklungspolitik der Europäischen Union
und im Zusammenhang mit der internationalen Aid Effectiveness Agenda
ein weltweit einzigartiges Modell für eine verbesserte Koordination
und Arbeitsteilung unter Entwicklungsbanken bei gemeinsamen
Infrastrukturprojekten im Energie- und Wassersektor in
Entwicklungsländern vereinbart (Mutual Reliance Initiative, MRI). Die
Initiative greift unter anderem bei Projekten, in denen EU-Zuschüsse
zum Einsatz kommen.
"Diese Initiative zielt darauf ab, die Synergien zwischen den
europäischen Finanzinstitutionen durch eine Arbeitsteilung während
der Durchführung des Projekts zu steigern. Sie trägt dazu bei, die
Effektivität, Effizienz und die Wirkung der europäischen
Entwicklungszusammenarbeit zu verbessern. Gleichzeitig ermöglicht es
den MRI-Partnern dem dringenden Investitionsbedarf in den
Partnerländern durch die Hebelung der EU-Zuschüsse zu entsprechen,"
sagte Dr. Norbert Kloppenburg.
Die Vereinbarungen der MRI sehen vor, dass die meisten
projektbezogenen Aufgaben einem "Lead Financier" über den gesamten
Projektzyklus hinweg zu übertragen sind. Einschließlich der
vorbereitenden Studien, der Vorbereitung der Kreditentscheidungen und
der Durchführung der finanzierten Projekte. Für jedes ausgewählte
Projekt wird die Rolle des "Lead Financier" von einem der drei
Partner übernommen. Nur die jeweiligen Finanzierungsverträge und mit
der Auszahlung der Beträge verbunden Regelungen bleiben noch in der
Eigenregie der Partner.
Die drei Partner sind wichtige Akteure der europäischen Außen- und
Entwicklungspolitik; dennoch arbeiten sie unter verschiedenen
rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen. Ein großes
Bestreben der MRI war es deshalb, detaillierte und verbindliche
Richtlinien zu schaffen, mit deren Hilfe die Finanzierungen so
durchgeführt werden können, dass die Anforderungen aller Partner
gerecht berücksichtigt werden. Die Träger von Investitionsprojekten
in den EU-Partnerländern profitieren von einem größeren
Finanzierungsvolumen und einer vereinfachten Partnerschaft, da die
MRI-Financiers mit einer einzigen Stimme sprechen.
In einer vorbereitenden Pilotphase seit 2010 konnten bereits 14
gemeinsam finanzierte Projekte in Subsahara-Afrika und im Nahen
Osten/Nordafrika erfolgreich abgeschlossen werden. Beispielsweise ein
Stromübertragungsprojekt in Ägypten, ein landesweites
Abwasserentsorgungsprojekt in Marokko und die Wasserversorgung in der
ugandischen Hauptstadt Kampala.
Die Vorhaben, bei denen diese Finanzierungsmechanismen genutzt
werden, sind meist Infrastrukturprojekte mit einer starken
Ausrichtung auf Armutsbekämpfung, Beschäftigung und Klimaschutz. Der
Zugang breiter Bevölkerungskreise zu Energie und Wasser steht dabei
im Vordergrund.
Ab sofort steht die MRI auch für Projekte in weiteren Regionen wie
Asien, Lateinamerika und Osteuropa offen. Es ist auch grundsätzlich
vorgesehen, die MRI um weitere interessierte
Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen zu erweitern.
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