(ots) - Verbesserte Rahmenbedingungen auf den
Agrarmärkten und historisch niedrige Zinsen haben die Nachfrage nach
den Programmkrediten der Förderbank für die Agrarwirtschaft weiter
erhöht. Mit Neuzusagen in Höhe von 6,5 Mrd. EUR (2011: 6,3 Mrd. EUR)
erreichten die Programmkredite im Geschäftsjahr 2012 einen neuen
Rekord. Nach ersten Berechnungen wuchs der Darlehensbestand dieser
Fördersparte um 12,7 % auf 30,2 Mrd. EUR (26,8 Mrd. EUR). Besonders
gefragt waren die zinsgünstigen Finanzierungen in den Fördersäulen
"Landwirtschaft" und "Agrar- und Ernährungswirtschaft" mit Zuwächsen
von jeweils über 45 %. "Mit unserer Fördertätigkeit tragen wir dazu
bei, dass die Agrarwirtschaft ihre großen Entwicklungschancen nutzen
kann. Nur mit Investitionen in Innovationen und moderne Technik wird
es gelingen, die steigende Nachfrage nach Agrarprodukten möglichst
nachhaltig zu befriedigen", so Horst Reinhardt, Mitglied des
Vorstands der Rentenbank. Zur Verbilligung der Programmkredite setzte
die Förderbank 2012 eigene Erträge in Höhe von 75,9 Mio. EUR (73,4
Mio. EUR) ein. Auch den Bilanzgewinn in Höhe von 12,8 Mio. EUR
verwendet die Rentenbank für Förderzwecke. Einschließlich der
ebenfalls aus Erträgen der Bank finanzierten Kapitalaufstockung der
Edmund Rehwinkel-Stiftung in Höhe von 2,0 Mio. EUR summieren sich die
für Förderzwecke genutzten Erträge (Förderdividende) 2012 auf 90,7
Mio. EUR (88,4 Mio. EUR).
Neugeschäft in den Fördersäulen "Landwirtschaft" und "Agrar- und
Ernährungswirtschaft" stark gewachsen
Die Nachfrage nach Programmkrediten ist auch im Jahr 2012
gestiegen. In der Fördersäule "Landwirtschaft" erreichte die
Rentenbank ein Neugeschäft von 2,4 Mrd. EUR. Das entspricht einer
Steigerung um 47,6 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark stiegen
die Investitionen in Gebäude und Maschinen. In manchen Regionen
erhöhte sich auch die Kreditnachfrage für den Flächenkauf. In der
Fördersäule "Agrar- und Ernährungswirtschaft" stieg das Neugeschäft
auf 480 Mio. EUR (330 Mio. EUR) ebenfalls deutlich um 45,5 %. Auch
hier nutzten die Unternehmen die Förderdarlehen vor allem für die
Finanzierung von Gebäuden und Maschinen. Das zu Beginn des Jahres
2012 geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) führte zu einem
deutlich niedrigeren Neugeschäft in der Fördersäule "Erneuerbare
Energien". Die Neuzusagen betrugen 1,4 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR).
Während Fotovoltaikfinanzierungen mit 750 Mio. EUR leicht über dem
Vorjahresniveau lagen, sanken die von der Rentenbank geförderten
Investitionen im Bereich Biogas mit rund 550 Mio. EUR auf ein gutes
Drittel im Vergleich zum Vorjahr.
Betriebsergebnis leicht gestiegen
Die anhaltend positive Ertragsentwicklung der Rentenbank setzte
sich im Geschäftsjahr 2012 fort. Das Betriebsergebnis vor
Risikovorsorge und Bewertung (HGB) erreichte nach vorläufigen
ungeprüften Zahlen 303,7 Mio. EUR. Aufgrund der Ende Juni 2012
vorgenommenen Ausweisänderung ist dieser Wert allerdings ohne
Ãœberleitung nicht mit dem Vorjahreswert (369,8 Mio. EUR)
vergleichbar. Ohne Ausweisänderung hätte das Betriebsergebnis vor
Risikovorsorge und Bewertung mit 374,3 Mio. EUR den guten
Vorjahreswert sogar leicht übertroffen. Nach Risikovorsorge und
Bewertung rechnet der Vorstand mit einem Jahresüberschuss in Höhe von
51,0 Mio. EUR (49,0 Mio. EUR) für das Geschäftsjahr 2012. Davon
sollen 12,8 Mio. EUR (12,3 Mio. EUR) für Förderzwecke ausgeschüttet
werden.
Bilanzsumme 79,2 Mrd. EUR
Nach ersten Berechnungen beträgt die Bilanzsumme am Jahresultimo
2012 79,2 Mrd. EUR (81,3 Mrd. EUR). Auf der Aktivseite der Bilanz
stehen die Forderungen an Kreditinstitute mit 51,2 Mrd. EUR (51,8
Mrd. EUR) nahezu auf Vorjahresniveau. Der Rückgang des
Wertpapierbestands auf 22,0 Mrd. EUR (25,2 Mrd. EUR) spiegelt sowohl
das verminderte Neugeschäft als auch hohe Fälligkeiten bei
verbrieften Finanzierungen wider.
Solide Eigenkapitalausstattung: Kennziffern weiter verbessert
Wie die Bank im ersten Jahresrückblick weiter ausführt, werden die
Eigenmittel in der HGB-Bilanz 2012 nach vorläufigen Zahlen insgesamt
mit 4,0 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR) ausgewiesen. Dieser Betrag enthält
nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 0,7 Mrd. EUR (0,7 Mrd.
EUR). Sowohl die nach der Solvabilitätsverordnung errechnete
Gesamtkapitalquote als auch die Kernkapitalquote liegen mit 27,5 %
(25,7 %) bzw. 21,3 % (16,7 %) weiter deutlich über den
regulatorischen Anforderungen. "Die im abgelaufenen Jahr vollzogene
Stärkung unserer Kapitalbasis trägt den absehbaren höheren
aufsichtsrechtlichen Anforderungen Rechnung", so Hans Bernhardt, für
Finanzen zuständiges Vorstandsmitglied.
Emissionsgeschäft: Euro wichtigste Emissionswährung
Die zur Refinanzierung eingesetzten mittel- und langfristigen
Fremdmittel beliefen sich am Bilanzstichtag auf 64 Mrd. EUR (63 Mrd.
EUR). Im Geschäftsjahr 2012 nahm die Förderbank an den nationalen und
internationalen Finanzmärkten 9,6 Mrd. EUR (12,0 Mrd. EUR) mittel-
und langfristige Kapitalmarktmittel neu auf. Der Anteil
internationaler Investoren lag bei 73 % (77 %). Bei Banken platzierte
die Förderbank 53 % (44 %) des Emissionsvolumens, weitere 26 % (30 %)
bei Zentralbanken und anderen offiziellen Stellen. Der Euro war mit
einem Anteil von 47 % (38 %) die wichtigste Emissionswährung, gefolgt
vom US-Dollar mit 30 % (36 %) und dem Australischen Dollar mit 12 %
(17 %).
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