(ots) - Um es klar zu sagen: Deutschland wird sein
Arbeitskräfteproblem sicher nicht durch Zuwanderung lösen. Das zeigen
schon die aktuellen statistischen Daten, wonach Erwerbspersonen aus
Nicht-EU-Staaten bei uns eine sehr seltene Spezies sind. Klassische
Einwanderungsländer wie Kanada oder die USA werden hier immer die
Nase vorn haben. Allein schon deshalb, weil die Sprachbarriere dort
nur eine untergeordnete Rolle spielt. Englisch wird in der Welt nun
mal sehr viel häufiger gesprochen als Deutsch. Insofern bleibt es
wichtig, zunächst einmal alle einheimischen Potenziale für den
Arbeitsmarkt zu erschließen. Hier gibt es durchaus spürbare
Fortschritte. Immer mehr Frauen gehen einer Beschäftigung nach, und
auch der Anteil älterer Arbeitnehmer steigt seit Jahren
kontinuierlich an. Sie allesamt sind das beste Argument gegen die
dumpfbackige Behauptung, die Ausländer nähmen den Deutschen die
Arbeitsplätze weg. Klar ist allerdings auch, dass es einen gewissen
Umfang an qualifizierten Zuwanderern braucht, um den Wohlstand in
Deutschland zu sichern. Schließlich wird das quantitative Verhältnis
zwischen Jung und Alt immer ungünstiger. Vor diesem Hintergrund muss
sich Deutschland stärker als bisher um ausländische Fachkräfte
bemühen. Noch bis vor nicht allzu langer Zeit verstand sich das
deutsche Ausländerrecht ausschließlich als Abschreckungsrecht
gegenüber Zuwanderern. Das beginnt sich nun zu ändern. Für
ausländische Akademiker gibt es mittlerweile kaum noch nennenswerte
Hürden, die einer Arbeitsaufnahme im Wege stehen. Bei normalen
Ausbildungsberufen ist jedoch immer noch das glatte Gegenteil der
Fall. Auch hier besteht Handlungsbedarf. Gerade weil Deutsch eine
vergleichsweise schwere Sprache ist, hängt es in erster Linie von der
Willkommenskultur ab, ob sich qualifizierte Migranten bei uns
niederlassen. Liberale Zuwanderungsregeln sind dafür eine
Grundvoraussetzung.
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