(ots) - Das chinesische Neujahrsfest wird diesen Sonntag
eingeläutet: Die erste Runde der Völkerwanderung Richtung Heimat ist
abgeschlossen, Großteile der Wirtschaft befinden sich vorübergehend
im Ruhemodus. Das Reich der Superlative atmet kurz durch, um
schnellstmöglich wieder Fahrt aufzunehmen. Die Wirtschaft Chinas ist
vergangenes Jahr um 7,8 Prozent gewachsen und hat sich damit stärker
abgekühlt, als noch Anfang 2012 erwartet. "Bei wachsendem
Binnenkonsum und leicht zunehmender Investitionstätigkeit dürfte das
BIP-Wachstum des Landes 2013 Beobachtern zufolge die 8-Prozentmarke
wieder übersteigen", so Corinne Abele, China-Expertin von Germany
Trade & Invest in Berlin.
Für die deutsche Wirtschaft wird China weiterhin einer der
wichtigsten Absatzmärkte bleiben. Während die ausländischen
Direktinvestitionen in China tendenziell rückläufig sind, ist die
Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen im vergangenen Jahr um 30
Prozent gestiegen. Deutsche Unternehmen sind am Aufbau langfristiger
wirtschaftlicher Beziehungen interessiert. Laut vorläufigen Zahlen
des chinesischen Handelsministeriums betrug das investierte
Gesamtvolumen 2012 fast 1,1 Milliarden Euro.
Die erfolgsverwöhnte chinesische Wirtschaft muss sich zunehmend
mit der steigenden Ãœberschuldung auf Regional- und Lokalebene
auseinandersetzen. Die Finanzierung von neuen Infrastrukturprojekten
ist in Gefahr. Auch vor externen Risiken ist man trotz gestiegenen
Binnenkonsums laut Abele nicht geschützt: "China bleibt eine
Exportnation. Eine mögliche Ausweitung der Eurokrise und ein globaler
Konjunkturabschwung würden sich umgehend auch auf die
Gesamtwirtschaft des Landes auswirken."
Zwischen Januar und November 2012 betrug der Gesamtwert deutscher
Exporte nach China rund 62 Milliarden Euro. Im Gegenzug wurden aus
dem Reich der Mitte für den gleichen Zeitraum Güter im Wert von 71,5
Milliarden Euro importiert.
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