(ots) - Hamburg, Ruanda, Hongkong und Shenzhen in China sowie
Kairo sind die Stationen der Reise, die der Dokumentarfilmer Rasmus
Gerlach aufsuchte, um die Herstellungskette moderner Handys am
Beispiel des iPhones zu hinterfragen. Die Firma Foxconn ist mit ihren
Produktionsmethoden hierbei zum Synonym für die Schattenseite des
Smartphone-Hypes geworden.
Der Gegensatz könnte krasser nicht sein zwischen dem Spektakel bei
der Eröffnung des Apple Stores am Jungfernstieg und den
Arbeitsbedingungen in den düsteren Zinnminen in Ruanda und den
sterilen Fertigungshallen der Apple-Hersteller in China.
Am Ende der Lieferkette steht in Hongkong Debbie Chan, die mit
ihrer Aktivistengruppe gegen die skandalösen Arbeitsbedingungen beim
Apple-Zulieferer Foxconn protestiert. Die Arbeiter werden so unter
Druck gesetzt, dass die Selbstmordrate Schlagzeilen machte. Dem
Filmteam gelingt es sogar, Zugang zu einem Produktpiraten in der
chinesischen Provinz zu bekommen. Wanderarbeiter kopieren dort unter
strengster Geheimhaltung iPhones.
Rasmus Gerlach begleitet aber auch einen afrikanischen Geologen,
der als Arbeitschutzbeauftragter scheinbar vergeblich gegen
Flip-Flops im Schacht und fehlende Helme ankämpft. Er trifft
Wissenschaftler aus Hannover, deren Ziel es ist, mit einem
"geologischen Fingerabdruck" die Spur von auf dem Weltmarkt heiß
begehrten und für die Handyproduktion notwendigen Mineralien
nachzuverfolgen. Schmugglern soll so das Handwerk gelegt werden.
Durch das lukrative Geschäft mit den Mineralien finanzieren sich die
Bürgerkriegsparteien im Kongo. Der Autor ist auch mit dabei, wenn
chinesische Händler Säcke voller Zinnsteine kaufen, ohne überhaupt
nach deren Herkunft zu fragen.
Das Projekt "Apple Stories" wurde 2010 mit dem PHOENIX Förderpreis
ausgezeichnet. Der Film hatte Premiere bei den Nordischen Filmtagen
Lübeck im November 2012.
Dokumentarfilm von Rasmus Gerlach, 2012, 84'
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