(ots) - Inhaftierter Ex-Unternehmer fordert mehr
Zusammenarbeit zwischen oppositionellen Gruppen: "Wir müssen
voneinander lernen"
Hamburg, 20. Februar 2013 - Der inhaftierte frühere russische
Öl-Unternehmer Michail Chodorkowski und sein Sohn Pawel haben in zwei
parallel geführten Interviews an die politische Opposition ihres
Landes appelliert, ihre internen Streitigkeiten beizulegen. "Die alte
Opposition bleibt skeptisch gegenüber den technischen Neuerungen und
hat auf einmal das Gefühl, hinter der sich rasch formierenden, sehr
kreativen Netz-Gesellschaft zurückzubleiben", sagte Michail
Chodorkowski in einer schriftlichen Antwort auf Fragen des
Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 03/2013, EVT 21. Februar). Die
junge Generation habe hingegen "gerade erst begonnen zu verstehen,
dass viele Like-Klicks noch keinen politischen Erfolg bedeuten".
Daher sollten beide Gruppen zusammenarbeiten. "Wir müssen voneinander
lernen. Noch ist Zeit dafür, aber sie wird knapp", sagte der einstige
Chef des Ölkonzerns Yukos.
Chodorkowskis Sohn Pawel, der sich von New York aus für mehr
Demokratie in Russland ein¬setzt, sagte, die jungen Regime-Gegner
profitierten nach wie vor von den Kontakten der älteren Garde. "Diese
Leute haben den unbestreitbaren Vorteil, dass sie bereits in der
Regierung gearbeitet haben", sagte er 'Capital'. "Sie werden von der
Regierung noch immer als jemand angesehen, mit dem man sich an einen
Tisch setzen kann."
Michail Chodorkowski, dessen Inhaftierung sich im Oktober zum
zehnten Mal jährt, wird immer wieder als mögliche Führungsfigur der
russischen Opposition gehandelt. Er soll im Sommer kommenden Jahres
aus der Haft entlassen werden. Pawel Chodorkowski lebt seit einigen
Jahren in den USA, wo er mehrere Startups gegründet hat.
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