(ots) -
- KfW erwartet BIP-Zuwachs von 0,4 % in den ersten drei Monaten
2013
- Prognose von 0,9 % fürs Gesamtjahr 2013 bestätigt
- 2014 dürfte sich das Realwachstum auf 1,7 % annähernd
verdoppeln
Die deutsche Wirtschaft dürfte den deutlichen Rückgang des BIP von
0,6 % im Schlussquartal 2012 bereits in den ersten drei Monaten
dieses Jahres größtenteils wieder aufholen: In ihrem aktuellen
Konjunkturkompass erwartet die KfW fürs laufende Quartal eine
Wachstumsrate von soliden 0,4 %. Fürs Gesamtjahr 2013 bleibt die KfW
zuversichtlich und bestätigt ihre Prognose der Jahreswachstumsrate
von 0,9 % (kalenderbereinigt).
"Der starke Einbruch im Schlussquartal 2012 war zum Teil der ins
dritte Quartal vorgezogenen Autoproduktion geschuldet, wie wir jetzt
wissen, und bleibt daher ein Einmalereignis. Die deutsche Wirtschaft
macht bereits im ersten Quartal 2013 wieder Boden gut", sagte Dr.
Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Im dritten Quartal
hatten die Autobauer in Sonderschichten Auftragsüberhänge
abgearbeitet: vorgezogene Produktion in einer wichtigen Branche, die
dann im vierten Quartal fehlte.
Der entscheidende, fundamentale Treiber der Abwärtsdynamik waren
jedoch die stark rückläufigen Exporte. Angesichts der durchweg
schlechten Wachstumsergebnisse im vierten Quartal bei den weltweit
wichtigsten Industrienationen und zugleich Handelspartnern
Deutschlands sind sie leicht nachvollziehbar. "Die geballten
Belastungen aus dem Ausland haben keinen Bestand, eine globale
Trendwende zeichnet sich bereits ab", so Zeuner: "Wir erwarten eine
stabile Konsumnachfrage, wieder steigende Exporte und ein Anziehen
der Investitionen im späteren Jahresverlauf. Im Gesamtjahr 2013 wird
das BIP um 0,9 % zulegen und damit erneut unter dem Potenzialwachstum
bleiben. Diese Rate verdeckt allerdings die dynamische Entwicklung im
Jahresverlauf, die positiv auf 2014 ausstrahlt: Im kommenden Jahr
dürfte sich das Realwachstum auf 1,7 % nahezu verdoppeln." Der
stabile Arbeitsmarkt in Verbindung mit Reallohnsteigerungen, die
globale Erholung, die wirtschaftspolitischen und institutionellen
Weichenstellungen der Eurozone und die deutlich verbesserten
Geschäftserwartungen und Auftragseingänge in der zyklusprägenden
Industrie seien die Hauptgründe für die Zuversicht.
Damit sind jedoch zugleich die wichtigsten Risiken beschrieben:
Bräche die globale Erholung unerwartet ab oder würde die Krise in
Europa erneut eskalieren, wäre mit einer schlechteren Entwicklung zu
rechnen. "Das Schlussquartal des letzten Jahres belegt die hohe
Abhängigkeit der deutschen Konjunktur von den Entwicklungen in Europa
und darüber hinaus. Das bezeugt unsere Wettbewerbsfähigkeit, kann
aber auch eine Schwäche sein", so Zeuner. Deutschland sollte deshalb
weiter daran arbeiten, seine außenwirtschaftliche Verwundbarkeit zu
reduzieren, indem es seine Binnennachfrage stärkt.
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass steht unter
www.kfw.de/konjunkturkompass zum Download zur Verfügung.
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