PresseKat - Dr. Croupier oder wie ich lernte, die rote Mülltonne zu lieben

Dr. Croupier oder wie ich lernte, die rote Mülltonne zu lieben

ID: 82175

Der Buch-Autor und Müllzeit-Los-Croupier Christian Bedor im Gespräch mit Herrn Tal

(firmenpresse) - Herr Bedor, Ende Mai ist es wieder soweit, da findet erneut die Mainzer-Minipressen-Messe statt, zu der Sie wieder ihre Entertainment-Tombola MÜLL-ZEIT-LOSE durchführen. Zudem betreiben Sie Ihren eigenen Messe-Stand mit neonblauem Tuch und beleuchteter, roter TürMülltonne. Sind Sie aufgeregt?

Christian Bedor: Die Aufregung kommt ca. 3 bis 4 Tage vor der Messe und hält dann über die Messe-Dauer an. Denn im Augenblick stecke ich mitten in den Vorbereitungen. Heißt: Bücher sortieren DVDs etikettieren, das Postkarten-Sortiment sichten, mein Outfit herrichten etc. pp.

Tal: Apropos. Ihr Sortiment wächst von Jahr zu Jahr. Als wir uns in den 90ern des vergangenen Jahrhunderts trafen, hatten Sie fünf schwarz/weiß Postkarten und rollten eine präparierte rote Mülltonne durch die Messe-Zelte in Mainz, in der Ihre Lose waren.

Christian Bedor: Wie bei vielen kreativen Dingen, ist auch in diesem Walk-Act-Event Wachstums-Potenzial gewesen. Die präparierte, rote Roll-Mülltonne war im Wortsinn ein Vorläufer. Daraus entwickelte sich dann die rote Bauchladen-Tonne inkl. der grünen Müll-Zeit-Lose im Deckel sowie das unverwechselbare Outfit des Müllzeit-Los-Croupiers: Anthrazitfarbene Hose, dunkle Schuhe samt Ton-in-Ton-Socken, dazu die passende Weste, weißes Hemd, rote Fliege, neongrüne Kappe und das schwarze Brillen-Gestell mit runder Fassung.

Weiter gedacht kommen die Tonnen-Aufschrift MÜLL-ZEIT-LOSE sowie das beleuchtete Rückendisplay hinzu. Auf dem Rückendisplay sind alle meine Kunst-Produkte als Etiketten zu sehen, die man gewinnen kann. Nämlich: Kunstprodukte direkt vom Erzeuger.

Tal: Ein Film sagt mehr als Tausend Worte. Kann man Sie in dieser Aufmachung – außerhalb der Messe im Mai – ansehen?

Christian Bedor: Auf www.sevenload.com gibt man am besten ins Suchfeld den Namen Christian Bedor ein und findet dort u. a. einen Klip zu meiner Entertainment-Tombola.

Tal: Sie haben in den vergangenen Jahren nicht nur Live viele Menschen mit Müll-Zeit-Lose unterhalten, sondern sind im Netz sehr aktiv. Wie kommt es zu diesen Multi-Aktivitäten?





Christian Bedor: Neben meinen Foto- und Text-Postkarten aus den Bereichen Witz, Satire und Ästhetik hat mich der selbstproduzierte Film schon immer fasziniert. Es lag praktisch auf der Hand, dass ich mich mit diesem Medium auseinandersetze. Der Müllzeit-Los-Croupier ist ständig in Bewegung, wenn er animiert. Da ist das bewegte Bilder – in Form von Film – nicht weit entfernt.

Tal: Sie riefen das Arbeitskabarett "Personalberatung Team Verreckt" ins Leben. Seit April 2004 strahlt das Medienprojektzentrum Offener Kanal in Offenbach/Frankfurt monatlich eine solche Folge aus. Wie kam es zu PTV?

Christian Bedor: Schon in den 90er Jahren zeichnete sich ab, dass es in der Arbeitswelt immer härter zugeht: Mobbing, Burn-Out, massenweise Müll-Mails. Chef-Losung: Jeder muss alles lesen. Bore-Out, Leistungsverdichtung, Personalkürzungen, Steigerung des Krankenstandes, Depressionen bei Mitarbeitern, Angst vor Arbeitsplatzverlust. Es muss 2005 gewesen sein, als die "Frankfurter Neue Presse" eine Studie der Uniklinik Frankfurt zum Thema Burn-Out veröffentlichte. In dieser Studie lag Frankfurt am Main an der Spitze aller deutschen Städte. Mit 18% Burn-Out-Opfern. Das ist kein Zufall. Inzwischen dürfte die Zahl noch höher liegen. Vor allem die Dunkelziffer.

Das Arbeitskabarett PTV – Personalberatung Team Verreckt – setzt sich auch mit diesen Themen auseinander.

Tal: Wie kamen Sie auf den Namen Personalberatung Team Verreckt?

Christian Bedor: Ich schaute mir Menschen an, die im Job sind. Hörte, was Bekannte, Freunde erzählten. Erlebte, wie Menschen im Beruf miteinander umgingen. Nämlich immer schlechter. Da liegt es auf der Hand, das Teams verrecken. Zwar schwört eine Firmen-Chefin oder ein –Chef seine Mannschaft immer wieder auf gemeinsame Ziele ein, das Team soll funktionieren. Aber in den meisten Fällen ist dann dort Hauen und Stechen. Der eine gönnt's dem anderen nicht. Häufig zerfallen Teams nach Erreichen des Ziels. Oder sie scheitern schon vorher.
Zudem ist Dr. Diethelm C. Schüsse, Geschäftsführer der Personalberatung Team Verreckt, selbst dem Wandel in der Arbeitswelt unterworfen. Will sagen: Sein eigenes Team ist verreckt. Und er findet kein qualifiziertes und gehaltsgünstiges Personal mehr auf dem Arbeitsmarkt. Folge: Dr. Diethelm C. Schüsse muss alle selbst machen: Idee, Drehbuch, Storyboard, Bild, Ton, Beleuchtung, Text, Regie, Schnitt, Untertitel, Selbst-Spielen ... all das, was man sich beim Filme-Machen so vorstellt.

Tal: Charles Chaplin war dafür bekannt, dass er (fast alles) selbst machte. Kann es sein, dass Chaplin Pate stand?

Christian Bedor: Charles Chaplin ist einer der größten Komiker der Film-Geschichte. Mit all seinen Facetten.

Tal: Sie sagten, dass man die PTV-Filme auch während ihrer Entertainment-Tombola MÜLL-ZEIT-LOSE gewinnen kann. Gibt es darüber hinaus Möglichkeiten, sich Trailer anzusehen?

Christian Bedor: Da ist zum einen meine Web-Seite www.muell-zeit-lose.de Dort gibt es immer das "Video des Monats". Darüber hinaus nenne ich wieder www.sevenload.com Und wie oben beschrieben. Tippen Sie Christian Bedor ins Suchfeld ein.

Tal: Neben der Arbeit als Müllzeit-Los-Croupier, Geschäftsführer der "Personalberatung Team Verreckt" und Postkarten-Künstler schreiben Sie Bücher. Inzwischen sind 2,5 Bücher von Ihnen auf dem Markt. Wieso 2,5?


Christian Bedor: Der aktuelle Erzählband "Bewegungsversuche" entstand gemeinsam mit Michael Liebusch. Wir trafen uns Ende 2007 und überlegten, welche unserer Kursgeschichten dort einfließen könnten. Im Sommer 2008 wurde das Buch publiziert. Wer sich für Lese-Proben interessiert, schaue hier nach: www.youtube.com Am besten gibt man ins youtube-Suchfeld Michael Liebusch oder Christian Bedor ein.

Tal: In Ihrem zweiten Buch "Kreatives Marketing für Künstler" setzen Sie sich auch mit dem eigenen Weg als Künstler auseinander. Was hat es damit auf sich?

Christian Bedor: Als ich die Grundkonzeption für das Buch erstellte, sprach ich mit vielen Künstlerinnen und Künstlern über ihren Werdegang. Wie gingen Sie mit ihrer eigenen, gelebten Kreativität, mit Partnerschaften, mit Geld, mit Höhen, Tiefen, Zeit-, Selbst-, Ziel- und Lebensmanagement sowie mit dem phasenweisen Scheitern um? Unter anderem entstand aus diesen Informationen "Kreatives Marketing für Künstler".

Tal: Auf www.amazon.de kann man einige Rezensionen dazu lesen. Die Resonanz auf das Buch scheint positiv zu sein?

Christian Bedor: Ich erhielt bislang gute Rückmeldungen. Übrigens nicht nur von Künstlern. Vor allem, weil das Buch aus 366 Tagestexten zu unterschiedlichen Themen besteht. Man kann zum Lesen nach Kalender vorgehen oder nach einem Stichwort. Die alphabetische Index-Auflistung beginnt mit Ablenkungen und endet bei Zweifel.

Tal: Und das erste Buch?

Christian Bedor: "Beichtgang – Fiktive Autobiografie eine katholischen Hauptlehrersohns". Der Protagonist heißt Thomas Lehr – ist, wie der Titel sagt – Sohn eines Schulleiters, damals Volksschule, und schildert das Großwerden in einem kleinen, westdeutschen Dorf in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Erzähler wurde katholisch erzogen, zudem war sein Vater alkoholkrank.

Tal: Ich vermute mal, dass Interessierte auch zu diesem Buch weitere Informationen im Netz finden können?

Christian Bedor: Einfach ins Feld einer Suchmaschine meinen Namen eingeben.

Tal: Ich danke für das Gespräch und wünsche Ihnen gutes Gelingen für die Mainzer-Minipressen-Messe und Ihrer Entertainment-Tombola MÜLL-ZEIT-LOSE. Infos zur Messe unter www.minipresse.de

Christian Bedor: Danke auch.










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Bereitgestellt von Benutzer: ChristianBedor
Datum: 04.04.2009 - 09:56 Uhr
Sprache: Deutsch
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