(ots) - Der Vorsitzende der Migrationskommission der
Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle, und der
Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der
Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirchenpräsident Dr. Volker
Jung, haben den Einsatz der vielen Frauen gewürdigt, die sich in
Deutschland und weltweit für den heutigen ökumenischen Weltgebetstag
der Frauen engagieren.
Kirchenpräsident Jung und Bischof Trelle hoben das Motto des
diesjährigen Weltgebetstags hervor: Ich war fremd - ihr habt mich
aufgenommen. "Aus diesem kurzen Satz spricht das Grenzen
überschreitende Vermächtnis Jesu. Die Solidarität mit Fremden und
insbesondere mit Flüchtlingen durchzieht die gesamte Bibel. Kein
Gebot wird darin so oft wiederholt, wie das, den Fremden, den
Schutzsuchenden aufzunehmen", so Kirchenpräsident Jung. "Angesichts
von weltweit 43 Millionen Menschen auf der Flucht erinnert dieses
Motto an eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: die
Aufnahme und den Schutz von Flüchtlingen", ergänzt Bischof Trelle.
"In diesem Jahr beten wir für alle Menschen auf der Flucht vor
Krieg und Gewalt. Wir denken dabei vor allem an die Menschen aus
Syrien - Männer, Frauen und Kinder, die unter der Gewalt im Land
leiden oder bereits davor geflohen sind. Ihnen gehört unser
Mitgefühl, wir bringen ihr Leid vor Gottes Angesicht", so Bischof
Trelle. Ãœber 850.000 Menschen seien bereits aufgrund der gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und oppositionellen
Kräften in die angrenzenden Länder geflohen. Nach Angaben des
Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen seien fast 80 Prozent
dieser Flüchtlinge Frauen und Kinder, die in solchen Krisen besonders
schutzbedürftig sind. In dieser Situation komme der Unterstützung
durch die Familie große Bedeutung zu, weshalb auch viele Flüchtlinge
bereits bei Verwandten in der Region Zuflucht suchten, erläutert
Kirchenpräsident Jung. Auch unter in Deutschland lebenden Syrern
bestehe eine große Bereitschaft, Verwandten zu helfen und sie bei
sich aufzunehmen.
Derzeit ist es aber für hier lebende Syrer so gut wie unmöglich,
Angehörige zu sich zu holen. Beide Kirchen kritisieren schon seit
geraumer Zeit die hohen Anforderungen an den Familiennachzug oder
seinen vollständigen Ausschluss für viele Menschen, die aus
humanitären Gründen hier leben. Um den syrischen Familien in der
jetzigen Situation schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu
lassen, regen die beiden Geistlichen an, eine Aufnahme von
Angehörigen gegebenenfalls auch außerhalb des regulären
Familiennachzugsverfahrens zu ermöglichen. Das könne beispielsweise
im Wege eines Kontingents erfolgen. "Ein solcher Schritt wäre nicht
nur für die Betroffenen ein Ausweg aus der katastrophalen Situation,
sondern auch ein Akt praktischer Solidarität mit den Nachbarstaaten
Syriens, der über die finanzielle Hilfe hinausgehen würde, wie sie
von der Bundesregierung bereits großzügig vor Ort geleistet wird",
erklärte Kirchenpräsident Jung.
Hintergrund: Seit über 100 Jahren gibt es die
Weltgebetstagsbewegung. Heute feiern Menschen in über 170 Ländern
weltweit immer am ersten Freitag im März den Weltgebetstag.
Anregungen für den Gottesdienst werden jedes Jahr von Frauen aus
einem anderen Land vorbereitet, in diesem Jahr kommen sie aus
Frankreich. Nicht nur die Mitglieder des internationalen und der
nationalen Vorbereitungskomitees gehören verschiedenen christlichen
Konfessionen an. Auch in vielen Gemeinden vor Ort arbeiten
ökumenische Gruppen bei der Vorbereitung und Durchführung zusammen.
In der Gestaltung des Gottesdienstes werden die Botschaft der Frauen
und ihre jeweilige Lebenssituation lebendig. Im gemeinsamen Gebet
entsteht weltweit Solidarität von Frauen. Mit der Kollekte werden
Frauenprojekte auf der ganzen Welt gefördert.
Hannover/Bonn, 1. März 2013
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
Hinweis: Dieser Pressetext wird von den Pressestellen der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen
Bischofskonferenz zeitgleich verschickt. Dopplungen bitten wir zu
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