(ots) -
"Ihr [ukrainisches] Gastransportsystem (GTS) ist das wichtigste in
Europa, doch die Wartung und Sanierung erfordert bedeutende
Investitionen", erklärte der EU-Kommissar für Energie, Günther
Oettinger, in seinem Interview mit kommersant.ua. Oettinger fügte
hinzu, dass die Ukraine in Hinblick auf die Verpflichtungen gegenüber
der Europäischen Energiegemeinschaft (EEC - European Energy
Community), wie die Bereitstellung des Zugangs zum GTS für Dritte,
die nötigen Finanzmittel aufbringen müsse. Die Verpflichtung würde
besonders in Hinblick auf die kommerzielle Schiefergasproduktion und
Reverse-Flow-Technologie in der Ukraine wichtig.
Wie der EU-Kommissar hervorhob, würde das ukrainische GTS, welches
hauptsächlich als ein Transitsystem für den Transport von russischem
Gas nach Europa diene, nun zu einer flexiblen Infrastruktur. Es gäbe
die Möglichkeit, den Reverse-Flow-Gastransport durch Polen oder
Ungarn zu leiten. Derzeit arbeite die EU daran, die Anzahl der Wege
zu erhöhen, wodurch die Ukraine Gas von LNG-Terminals aus dem
Mittelmeer und aus den Niederlanden erhalten könnte. Der EU-Kommissar
verhandelte zudem die Öffnung des Transportkorridors für
rückfliessendes Gas mit der Regierung der Slowakei.
Er erinnerte daran, dass die EU der Ukraine ein dreigliedriges
Konsortium zur Verwaltung des GTS angeboten hätte (eine russische
Partei, der ukrainische Konzern Naftohas und europäische
Unternehmen). Die EU würde solch ein Konsortium bevorzugen, da es
Gashersteller, -transporteure und -konsumenten einschliessen würde.
Die europäische Seite erwarte derzeit vom ukrainischen
Energieminister eine offizielle Einladung, um das Konsortium am
runden Tisch zu diskutieren.
Neben dem GTS schätze die 27 EU-Nationen auch die ukrainischen
Gasspeicheranlagen. Wie der EU-Kommissar betonte, wüchse der Bedarf
der EU an den Anlagen des Landes. Wie er kommentierte, hänge dieser
Bedarf stark von der über den South Stream-Pipeline gepumpten
Gasmenge ab und er fügte hinzu: "Gazprom ist der South
Stream-Investor, es gibt keine EU-Gelder". Es gibt
EU-Mitgliedsstaaten oder -Kandidaten, die sich gerne an der
Konstruktion der South Stream-Pipeline beteiligen würden, doch die EU
unterstütze diese nicht finanziell und nicht auf andere Weise.
Die Erfüllung der ukrainischen Verpflichtungen gegenüber der EEC
kommentierend, erklärte der EU-Kommissar, dass das Land bereits eine
Reihe notwendiger Schritte unternommen hätte, um die europäischen
Normen in seine Gesetzgebung aufzunehmen. "... Ich würde sagen, dass
die meisten Schritte bereits unternommen wurden, doch es muss noch
mehr geschehen," fasste der Kommissar zusammen.
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