(ots) - Mädchen und Frauen sind in weiten Teilen der Erde
weiterhin extrem benachteiligt: Sie gehen seltener zur Schule, werden
häufiger Opfer von Missbrauch und haben in vielen Ländern gesetzlich
weniger Rechte. Die Kindernothilfe fördert mit ihren Partnern in
armen Ländern mehr als 32.000 Selbsthilfegruppen, in denen Frauen zu
selbstbestimmtem Handeln befähigt werden. Auf diese Weise können sie
für sich und ihre Familien den Kreislauf der Armut durchbrechen.
Die Armut der Welt ist noch immer weiblich: Mehr als 70 Prozent
der Armen sind Mädchen und Frauen. Deshalb richten sich die
Selbsthilfegruppen der Kindernothilfe auch stets an die ärmsten
Frauen. Sie schließen sich zusammen, um gemeinsam einen Weg aus der
Armut zu finden. Die Frauen sparen zunächst kleinste Beträge für eine
ökonomische Basis, erarbeiten aber auch wichtige Lebenskompetenzen,
wie etwa das Wissen über Gesundheitsvorsorge, Hygiene oder die
Ernährung der Kinder: "Diese Bildung ändert alles. Die Frauen werden
dank der Selbsthilfegruppen selbstbewusster und können im privaten
und gesellschaftlichen Bereich ihre und die Rechte ihrer Kinder
vertreten", so Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der
Kindernothilfe.
Starke Frauen sind unerlässlich, wenn die weltweite Armut
nachhaltig besiegt werden soll: Im südlichen Afrika beispielsweise
wird bislang nur jedes fünfte Mädchen eingeschult, zwei Drittel aller
Schulabbrecher sind weiblich. Weil ihnen Schulbildung fehlt, haben
vielen jungen Frauen keine Chance auf eine Berufsausbildung. Sie
arbeiten oft im häuslichen Bereich, meist ohne Renten- und
Krankenversicherung. Bei Frauen mit einer besseren schulischen
Ausbildung und guten Kenntnissen im Bereich der Lebenskompetenzen
sinkt hingegen Zahl der Kinder, die in den ersten Lebensmonaten
sterben. Gut ausgebildete Mütter bekommen weniger Kinder, können
diese aber besser versorgen. Darüber hinaus können selbstbewusste und
informierte Frauen sich selbst und ihre Kinder besser schützen, z.B.
vor sexueller Ausbeutung und damit auch vor HIV/Aids oder schädlichen
traditionellen Praktiken wie der Genitalverstümmelung.
Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen ist ein Schlüssel im Kampf
gegen die Armut.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage:
www.kindernothilfe.de
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