(ots) - Trotz stabilen Wachstums, das in diesem Jahr
5,1 Prozent betragen dürfte, sind die Schwellenländer nicht frei von
Risiken. Der internationale Kreditversicherer Coface sieht drei
wesentliche Gefahren, die in den Ländern unterschiedlich ausgeprägt
auftreten. Politik: Die Spannungen haben zugenommen, nicht nur in
Nordafrika und dem Mittleren Osten, sondern nun auch in Russland und
Indien. Wirtschaft: Der Protektionismus wird stärker. Finanzmarkt:
Die enorme Zunahme der Bankkredite im privaten Sektor in einigen
Ländern schürt die Furcht vor einer Kreditblase besonders in Asien.
Risiko politischer Instabilität wächst mit der Fähigkeit,
Frustration in Aktionen umzusetzen
Um die Bereitschaft und Fähigkeit einer Gesellschaft zum
politischen Umbruch zu analysieren, wertet Coface zwei Arten von
Indikatoren aus. Faktoren wie Inflation, Arbeitslosigkeit oder
Korruption zeigen das Ausmaß der sozialen und politischen Frustration
und damit das Druckpotenzial in einem Land in Richtung Wandel.
Indikatoren wie Bildung, soziale Vernetzung, Anteil junger Menschen,
Rolle der Frauen zeigen, inwieweit eine Gesellschaft Unzufriedenheit
auch in politische Aktionen umsetzen könnte.
Unter den 30 untersuchten Emerging Countries ragt die Region
Nordafrika und Mittlerer Osten bei beiden Kriterien heraus. Es gibt
also einen starken Veränderungsdruck und entsprechende Mittel zur
Veränderung. Coface kommt zu dem Ergebnis, dass die Region weiter
stark von Instabilität bedroht bleibt. Insbesondere in den Ländern,
in denen Regime ihre Unfähigkeit bewiesen haben, die Bedürfnisse der
Bevölkerung, aufgrund derer sie ursprünglich an die Macht gekommen
sind, zu erfüllen. Nigeria, Russland, Kasachstan und China weisen
derzeit ähnliche oder höhere Frustrationsgrade auf als Tunesien oder
Ägypten. Die Fähigkeit zum Wandel ist hier aber weniger ausgeprägt.
Dies begrenzt die Möglichkeit, Unzufriedenheit in einen radikalen
politischen Umbruch münden zu lassen.
Wachsender Protektionismus erschwert Geschäfte
Seit 2008 setzen Schwellenländer Mittel zur Kapitalkontrolle und
protektionistische Maßnahmen ein, um ihre Wirtschaft vor externen
Entwicklungen zu schützen. Dies stellt aber auch ein Risiko für
Unternehmen dar. Russland, Argentinien und - in einem geringeren
Ausmaß - Indien haben bei weitem den höchsten Grad an
Protektionismus. Mexiko, Südafrika und die Türkei sind dagegen
weiterhin weitgehend offen für den internationalen Handel. Bei
restriktivem Verhalten von Ländern können sich Zahlungsverzögerungen
noch weiter ausdehnen. Zudem erhöhen sich die Zugangsbarrieren für
Exporteure in diese Länder. Dies bremst auch europäische Unternehmen,
die nach Wachstumsmöglichkeiten suchen.
Risiko einer Kreditblase in asiatischen Wachstumsmärkten steigt
Die expansive Geldpolitik in Wachstumsmärkten seit der Krise
2008/2009 und Versäumnisse in der Kontrolle haben für eine stetige
Zunahme der Bankkredite gesorgt bis hin zur Bildung von Kreditblasen.
Beim Vergleich des Kreditvolumens und des Kreditwachstums als
Indikatoren für eine Kreditblase sieht Coface die Schwellenländer in
Asien am meisten gefährdet, allen voran Malaysia, Thailand und - mit
etwas geringerer Ausprägung - Südkorea, China und Taiwan. Obwohl das
Kreditvolumen an den privaten Sektor in anderen Ländern nicht so hoch
ist, wächst es dennoch schnell. Chile, die Türkei, Russland und
Venezuela stehen ebenfalls kurz vor einem Kreditboom.
Mehr Infos: www.coface-medien.de
Ãœber CofaceDie
Coface-Gruppe ist ein weltweit führender Kreditversicherer und
bietet Unternehmen auf der ganzen Welt Lösungen für das
Forderungsmanagement im Inlands- und Exportgeschäft. 2012 erreichte
die Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. 4.400
Mitarbeiter in 66 Ländern bieten weltwei-ten Service vor Ort. Die
Zentrale der deutschen Niederlassung ist in Mainz. In Deutschland
zählt Coface wie in der Kreditversicherung auch im Factoring zu den
führenden Anbietern. In jedem Quartal veröffentlicht Coface ihre
Einschätzung der Länderrisiken für 158 Länder. Dies ge-schieht auf
Basis ihrer genauen Kenntnisse des Zahlungsverhaltens von Unternehmen
und der Kompe-tenz von 350 Kreditprüfern, die nah an den Kunden und
deren Debitoren arbeiten. In Frankreich ist Coface Mandatar für die
staatlichen Exportkreditgarantien. Coface ist eine
Tochterge-sellschaft von Natixis, einer Gesellschaft der Groupe BPCE
für Unternehmensfinanzierung, Investment Management und spezielle
Finanzservices. www.coface.de
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Maria Krellenstein
T. +33 (0)1 49 02 16 29 - maria_krellenstein(at)coface.com