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Sperrfrist: 27.03.2013 20:00
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Die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine für den diesjährigen
Karfreitag ist der Zwiesprache eines Psalmbeters mit Gott entnommen:
"Mein Herz hält vor dir dein Wort: 'Ihr sollt mein Antlitz
suchen.' Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz."(Psalm 27,8)
Der neutestamentliche Lehrtext dazu lenkt den Blick von Menschen,
die Gottes Antlitz suchen, auf die Passionsgeschichte:
"Jesus kam heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand.
Und Pilatus spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!"(Johannes 19,5)
Karfreitag denken Christinnen und Christen in besonderer Weise an
Kreuz und Leiden Jesu Christi. Und in dem Maß, wie sie Gottes Antlitz
in dem Gekreuzigten erkennen, werden sie zugleich sensibilisiert für
das Leiden und für die Leidenden unserer Gegenwart. Wem Christi Kreuz
als Liebestat für sich selbst bewusst wird, der kann auf seinem Weg
der Nachfolge nicht an Kreuzen und Wunden dieser Welt vorbeisehen und
vorbeigehen.
Es macht mir große Sorgen, dass alle Parteien in dem seit fast
zwei Jahren tobenden syrischen Bürgerkrieg mit neuen Waffen versorgt
werden! Dieser Krieg hat in den vergangenen Wochen an mörderischer
Intensität gewonnen. Neue Waffen in dieses Land zu geben, heizt die
Gewalt an. Wo Waffen geliefert werden, entsteht der Sog nach immer
neuen Waffen. Eine tödliche Spirale! Krieg soll nach Gottes Willen
nicht sein, und deshalb müssen wir auch um des Leidens und Sterbens
Christi willen der Logik des Krieges widerstehen und uns dafür
einsetzen, dass Wege jenseits der Gewalt gefunden werden!
Der Blick auf das Leiden Jesu und die Gewissheit, dass Gottes
Antlitz bei den Leidenden zu finden ist, gibt Menschen die Kraft, das
Leiden zu überwinden. Das ist der tiefe Sinn der Feier des
Karfreitages. Die Passionsgeschichte bezeugt uns, dass Jesus Christus
für uns durch den Tod gegangen ist. Aus diesem Glauben leben
Christenmenschen - Kreuz, Leid und Hölle zum Trotz - in Hoffnung und
in Mitleidenschaft angesichts aller gegenwärtigen Todeserfahrungen.
Hannover, 27. März 2013
Pressestelle der EKD Reinhard Mawick
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