(ots) - Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un gibt
der Welt Rätsel auf. Was führt er mit seiner kriegerischen Rhetorik
im Schilde? Geht es für dem jungen Führer um Machtsicherung nach
innen oder bereitet er einen Angriffskrieg gegen den Nachbarn im
Süden vor? Verfügt er wirklich über Interkontinental-Raketen oder
plustert er sich bloß auf? Wandelte der 30-jährige Kim bloß auf den
Spuren seines 2011 verstorbenen Vaters, müsste dem Säbelrasseln nicht
zu viel Gewicht beigemessen werden. Der Senior setzte die Taktik ein
ums andere Mal ein, durch plötzlich signalisierte
Verhandlungsbereitschaft Lebensmittelhilfen für das ausgedarbte Volk
herauszuschlagen. Vieles spricht für Gesichtswahrung nach innen. Der
pausbackige Diktator will auf keinen Fall schwach aussehen. Mit
großen Sprüchen gegen die "amerikanischen Imperialisten" markiert er
zu Hause den starken Mann und mobilisiert sein versklavtes Volk gegen
den "großen Aggressor". Das hilft ihm, seine Position gegenüber der
verknöcherten Militärriege zu festigen. Dennoch fühlt sich die
Situation diesmal anders, ernster an. Das mag an den gewachsenen
militärischen Kapazitäten liegen. Oder an der Unberechenbarkeit des
unerprobten Führers, der erst seit 16 Monaten im Amt ist. Die
Amerikaner nehmen die Drohungen Kims ernst genug, die Antwort nicht
dem Zufall zu überlassen. Richtigerweise reagierte Präsident Barack
Obama mit einer Demonstration der Stärke. Hoffentlich reicht das, das
Regime in die Schranken zu weisen. Ein "heißer Konflikt" um Korea
hätte unabsehbare Konsequenzen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de