Bis zu 20 Prozent aller Diabetiker leiden an einem Diabetischen Fußsyndrom. Dies ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, denn es muss unterschieden werden zwischen dem Neuropathischen Fuß, dem Angiopathischen Fuß und Diabetischen Fußdeformitäten. Wichtig ist eine frühe Diagnose, um Komplikationen - im schlimmsten Fall eine Amputation - zu verhindern. Die Behandlung muss an mehreren Stellen ansetzen. Besonders wichtig ist eine Druckentlastung des Fußes, damit die Wunden abheilen können. Die Orthese VACOdiaped verteilt den Druck optimal.
(firmenpresse) - Meist beginnt ein Fußulcus recht harmlos. Der Patient fügt sich eine kleine Verletzung zu und bemerkt dies nicht. Er spürt keine Schmerzen, kümmert sich nicht darum. Die lokale Entzündung weitet sich aus und zerstört immer mehr Gewebe. Bakterien siedeln sich an und verschlimmern den ganzen Prozess.
Mehrere Risikofaktoren können zu einer solchen Situation und schließlich einem Diabetischen Fuß führen:
1. Neuropathie
Ein über lange Zeit schlecht eingestellter Blutzucker führt bei den meisten Menschen zu einer diabetischen Polyneuropathie. Der Patient verliert die Wahrnehmung in den Füßen (sensorische Neuropathie). Er fühlt keine Temperaturunterschiede, spürt keine Schmerzen. Durch diesen Sensibilitätsverlust bemerkt er zum Beispiel nicht, dass ein Fußbad zu heiß ist und er eine Verbrühung erleidet. Auch ein zu kleiner Schuh wird immer weiter getragen – mit schlimmen Folgen: Es kommt zu Druckstellen, Hornhautbildung und schließlich Wunden, die ebenfalls nicht wehtun.
Oft leiden die Diabetiker gleichzeitig unter einer motorischen Neuropathie. Dies führt zu einem anormalen Gehmuster. Die Muskeln werden dauerhaft falsch belastet. Einige Stellen des Fußes sind einem erhöhten Druck und damit Wundrisiko ausgesetzt.
Der Arzt kann eine Neuropathie gut diagnostizieren. Als erstes ist eine Inspektion der Füße erforderlich, um sichtbare oder tastbare Veränderungen zu erfassen. Dann ist eine Überprüfung des Achillessehnenreflexes, des Vibrations-, des Schmerz -, des Temperatur- und des Berührungsempfindensnotwendig.
2. Angiopathie
Bei vielen Diabetikern sind die Blutgefäße geschädigt. Durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose) kommt es zu starken Einengungen oder zu einem kompletten Verschluss von Gefäßen. Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) entsteht. Die pAVK zählt zu einem weiteren Risikofaktor für die Entstehung eines Diabetischen Fußsyndroms. Sie beeinflusst entscheidend das Behandlungsergebnis. Denn durch die schlechte Durchblutung der Beine können Geschwüre am Fuß kaum abheilen.
Der Nichtdiabetiker hat bei der pAVK Schmerzen beim Gehen. Beim Diabetiker tritt die pAVK jedoch sehr häufig in Kombination mit einer Neuropathie auf, sodass die typischen Symptome fehlen.
Der Arzt kann durch Abtasten der Fußpulse (Palpation) und dem Abhören der Arterien mit dem Stethoskop (Auskultation) die pAVK diagnostizieren. Sichtbar gemacht werden kann ein behinderter Blutfluss mit der Doppler-Sonografie. Je nach Schweregrad der Erkrankung ist eine weiterführende Diagnostik mittels anderer bildgebender Verfahren wie farbkodierte Duplexsonographie oder MR-Angiographie sinnvoll.
3. Diabetische Fußdeformitäten
Fußdeformitäten zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren für einen Fußulcus. Sie führen zu einer abnormen biomechanischen Belastung des Fußes. Der Druck ist dadurch ungleich verteilt, manche Stellen sind dauerhaft stark belastet. Die Ursachen für solche Fußdeformitäten sind vielseitig: Sie können angeboren oder mit dem Alter erworben sein.
Oft entstehen Fußdeformitäten im Rahmen einer Polyneuropathie. Durch chronische Fehlbelastung verändern sich die Muskeln im Fußbereich. Sie bilden sich zurück. Es kann sogar zu einer völligen Verkümmerung (Atrophie) kommen. Durch die Atrophie verformt sich der Fuß. Es bilden sich auffällige Erscheinungen, wie zum Beispiel Hammerzehen, Krallenzehen oder Hallux valgus.
Letztendlich führt das Zusammenspiel mehrerer der genannten Risikofaktoren zum eigentlichen Diabetischen Fußsyndrom. Aufgrund dieses multifaktoriellen Geschehens muss die Behandlung an verschiedenen Stellen ansetzen.
Die optimale Therapie besteht aus mehreren Teilen:
Versorgung der Wunde. Die Wunde sollte regelmäßig gereinigt werden, Schwielen und Granulationsgewebe muss abgetragen werden.
Beseitigung der Wundinfektion. Der Patient erhält Antibiotika. In schweren Fällen ist eine Aufnahme im Krankenhaus notwendig.
Diabetes-Einstellung. Die Blutzuckerwerte müssen schnellstens optimal eingestellt werden, damit sich die Blutgefäße erholen. Nur so kann die Wunde abheilen und weiteren Geschwüren vorgebeugt werden.
Behandlung der Grunderkrankungen. Eine Durchblutungsstörung muss unbedingt behandelt werden, damit der Wundbereich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. So können zum Beispiel Gefäßverschlüsse mittels Bypasschirurgie und Angioplastie behoben werden.
Korrektur der Fußfehlstellung. Um eine dauerhaft falsche Belastung zu verhindern und eine Fußdeformation zu beseitigen, ist eine Operation notwendig.
Druckentlastung. Grundvoraussetzung für die Heilung von Fusswunden bei Diabetikern ist eine vollständige und andauernde Entlastung von Druckkräften. Dies erfolgt am besten durch eine gute Orthese.
International gilt der Total Contact als „Golden Standard“ bei der Druckentlastung. Dieser Vollkontakt wurde bisher nur durch einen festen Gipsverband erreicht, der allerdings einige Nachteile mit sich bringt. Durch die Orthese VACOdiaped wird ebenfalls der Total Contact Standard erreicht - aber wesentlich komfortabler als mit Gipsfuß. Ein Vakuumkissen (gefüllt mit Kügelchen) passt sich im weichen, belüfteten Zustand genau der Fußform an. Entzieht man dem Kissen die Luft, so wird die Form „eingefroren“. Es entsteht eine angepasste, stabile Oberfläche, die den Druck gleichmäßig verteilt. Dieser Vorgang des Anpassens ist jederzeit wiederholbar und ersetzt aufwändige Gipswechsel. Auf Wunsch kann die Orthese auch gegen Öffnen versiegelt werden. Mehr unter www.vacodiaped.com
Das Medizintechnik-Unternehmen OPED wurde 1992 im oberbayrischen Mühltal bei Valley gegründet. Im 2010 eigens erbauten Medizinpark Valley sind rund 200 Mitarbeiter mit der Entwicklung, Herstellung, Wiederaufbereitung und dem Vertrieb der Produkte beschäftigt. Basis der OPED-Orthesen ist die VACO-Technologie. Ein Kissen, gefüllt mit kleinen Kügelchen, passt sich dem Körper perfekt an. Nach Luftentzug wird die jeweilige Position fixiert – der Körperteil ist geschützt. OPED beliefert in Deutschland und in der Schweiz derzeit rund 2.000 Krankenhäuser, Kliniken und Sanitätshäuser.
Judith Krempl
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