Die internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) veranstaltete vom 23. bis 24. März 2013 in Tokio, Japan, die Headache Master-School 2013 in Asia.
(firmenpresse) - Die internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) veranstaltete vom 23. bis 24. März 2013 in Tokio, Japan, die Headache Master-School 2013 in Asia. Die Veranstaltung brachte über ein Dutzend weltbekannter Kopfschmerzexperten zusammen, um den Teilnehmern aus Südostasien die zukünftigen Möglichkeiten der Kopfschmerzversorgung zu lehren. Das Treffen resultierte aus einer engen Zusammenarbeit zwischen den asiatischen Kopfschmerzspezialisten und der internationalen Kopfschmerzgesellschaft. Kernziel der Konferenz war, führende Kopfschmerzexperten für die nächste Generation auszubilden. Sie sollten motiviert werden, die Welt zu einem besseren Platz für Migräne- und Kopfschmerzpatienten zu machen. Das Treffen wurde vor Ort vom Vorsitzenden des Organisationskomitee Professor Fumihiko Sakai organisiert. Mehr als 150 Bewerbungen gingen bereits nach wenigen Tagen die Anmeldemöglichkeit ein, sodass die Zulassung zum Kurs limitiert werden mußte. Das Interesse war sehr groß und die Erwartungen der Teilnehmer ebenfalls.
Die Headache-Master-School 2013 deckte sämtliche wichtige Inhalte der modernen Kopfschmerzmedizin ab. In den letzten Jahren wurden bedeutende Fortschritte im Verständnis der Pathophysiologie vieler Kopfschmerzerkrankungen erreicht. Entsprechend wurden viele neue Forschungs-Highlights diskutiert und die Umsetzung aktueller Forschungsergebnisse in der Versorgung von Kopfschmerzpatienten erörtert und geübt. Die beteiligten internationalen Lehrer versorgten die Teilnehmer mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung aus erster Hand. Die Studenten hatten eine hohe Lernmotivation und eine große Begierde, neues Wissen zu erwerben. Alle Studenten beteiligten sich aktiv in den neben den Plenarvorlesungen von den Kopfschmerzexperten in kleinen Gruppen angebotenen fallbasierenden Lerneinheiten. So konnten an praktischen Beispielen diagnostische Besonderheiten, die therapeutische Vorgehensweise sowie die Verlaufs- und Erfolgskontrolle gelernt und geübt werden.
Das Organisationskomitee bestand aus Fumihiko Sakai (Chair) Japanese Headache Society, Peter Goadsby (USA) International Headache Society, Guus G Schoonman (Netherlands) International Headache Society, Allan Purdy (Canada) International Headache Society, Norihiro Suzukiv (Japan). Die eingeladenen Lehrer waren Guus G Schoonman (Netherlands), Allan Purdy (Canada), Rami Burstein (USA), Andrew Charles (USA), Hans C Diener (Germany), David W Dodick (USA), Michel Ferrari (Netherlands), Peter Goadsby (USA), Hartmut Göbel (Germany), Vincenzo Guidetti (Italy), Anne MacGregor (UK), Jean Schoenen (Belgium), Alan M Rapoport (USA), Alessandro S Zagami (Australia), Teilnehmer waren Delegierte der nationalen Kopfschmerzgesellschaften von Japan, Korea, China, Philippinen, Taiwan, Thailand, Singapur, Indien, Australien, Malaysia und Myanmar.
Die Themen der Headache-Master-School 2013 deckten die neue Auflage der internationalen Kopfschmerzklassifikation (ICHD-III), Migränemechanismen, praktische Anwendungen von Akutmedikation bei Migräne, die Anamneseerhebung und die Untersuchung von Kopfschmerzpatienten, die Behandlung der chronischen Migräne und des chronischen Kopfschmerzes vom Spannungstyp, Kopfschmerzen bei Kindern, die Pathomechanismen von Kopfschmerzen, trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen, Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch, Kopfschmerz im Leben der Frau, integrierte und koordinierte Ansätze in der Kopfschmerzversorgung, Neuromodulation und andere zentrale Themen der aktuellen Kopfschmerzmedizin ab.
Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel stellte die koordinierte und integrierte Versorgung im Rahmen eines nationalen Kopfschmerznetzes vor. Er informierte über die Konzeption, den Aufbau und die Umsetzung einer koordinierten Kopfschmerzversorgung. Auch für asiatische Länder wurde deutlich, dass Hindernisse für eine adäquate Versorgung der Volkskrankheit Schmerz nicht auf Mängel an wissenschaftlichen Erkenntnissen resultieren. Die durch die aktuelle Versorgungsforschung erkannten Defizite basieren vielmehr ganz überwiegend auf organisatorischen Mängeln in der Versorgungslandschaft. Die mangelnde Ausbildung und Weiterbildung von Ärzten und Therapeuten in der Schmerztherapie sind bedeutsamste Hindernisse für eine effiziente Schmerztherapie. Ressourcendefizite, fehlende Aufmerksamkeit für die besonderen Belange der speziellen Krankheitsbilder, inadäquate Erstattung durch Krankenkassen, Organisationsschwierigkeiten, mangelnde Bereitstellung von Ressourcen, falsch gesetzte Prioritäten, fehlende Koordination und Integration, Missmanagement, fehlendes politisches Bewusstsein, Ärztemangel sowie allgemeine Organisationsfehler sind die größten Stolpersteine, die einer effizienten und modernen Schmerztherapie in den Weg gelegt sind. Zeitgemäße Schmerztherapie erfordert ein zentrales Bewusstsein bei Gesundheitspolitik, Krankenkassen, Experten, Fachgesellschaften und Betroffenen, um die fehlende Priorität sowie die generellen Organisations- und Koordinationsfehler gemeinsam anzugehen. Asien hat dies erkannt und sieht eine moderne Kopfschmerzmedizin als Indikator für ein modernes Gesundheitswesen an.
Das Programm erwies sich als groĂźer Erfolg fĂĽr die weitere Motivation einer modernen Kopfschmerzmedizin in Asien. Die Veranstaltung erwies sich als ein Modell fĂĽr die Entwicklung der modernen Kopfschmerzmedizin auch in anderen Teilen der Erde und soll kontinuierlich fortgefĂĽhrt werden.
Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung neue Wege in der Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und Kopfschmerzerkrankungen, Schmerzerkrankungen der Muskulatur und des Bewegungsapparates, Schmerzen bei Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems und Schmerzen bei Unfallschäden und Nervenverletzungen.
Ziel der Schmerzklinik Kiel ist es, das gesamte Wissen, das international für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar den Patienten zukommen zu lassen und dabei hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Daneben gilt die Aufmerksamkeit insbesondere der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern.
Die Konzeption der Schmerzklinik Kiel hat moderne Entwicklungen in der Medizin vorausgenommen, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um die Patienten mit zeitgemäßen wissenschaftlichen Methoden Hand in Hand zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung ist eng aufeinander abgestimmt. Mit der Umsetzung des Konzeptes bietet die Schmerzklinik Kiel eine speziell auf Patienten mit chronischen Schmerzen ausgerichtete koordinierte ambulante und stationäre neurologisch-verhaltensmedizinische Behandlung an.
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel
Neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerzklinik Kiel
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