(ots) - Kinder, die auf der Straße leben, brauchen einen
Identitätsnachweis. Der internationale Tag der Straßenkinder am 12.
April soll den geschätzten 100 Millionen Kindern, die weltweit ohne
festen Wohnsitz leben, eine Stimme verleihen und auf ihr Leid
aufmerksam machen. Das internationale Kinderhilfswerk Plan arbeitet
in 32 Ländern daran, mittels Geburtenregistrierung auch
Straßenkindern eine Zukunft zu geben.
"Ohne Registrierung bleiben Straßenkinder unsichtbar. Viele
grundlegende Rechte - wie der Zugang zu Bildung oder
Gesundheitsvorsorge - können sie nicht wahrnehmen", sagt Maike
Röttger, Geschäftsführerin von Plan Deutschland. "Dabei laufen gerade
Mädchen und Jungen, die auf der Straße leben, Gefahr, Opfer von
Übergriffen, Missbrauch oder Kinderhandel zu werden. Häufig sind sie
der Willkür von Behörden ausgesetzt, die sie eigentlich schützen
sollten, sodass sie keine weiterführenden Schulen besuchen oder sich
medizinisch versorgen lassen können. Das will Plan mit seiner
Geburtenregistrierungs-Kampagne ändern."
Um zu zeigen, welch schweren Bedingungen Straßenkinder in einer
der verkehrsreichsten Metropolen der Welt ausgesetzt sind, befragte
Plan in Indonesiens Hauptstadt Jakarta mehr als 500 Familien, die in
Slums oder in vorübergehenden Unterkünften leben. Fast zwei Drittel
der befragten Eltern gaben an, sie hätten nie versucht, eine
Geburtsurkunde für ihre Kinder zu beantragen. 81 Prozent von ihnen
konnten keine Angabe zu ihrer eigenen Geburtenregistrierung machen.
Viele der Anträge sind erfolglos, weil die Bewerbungsverfahren sehr
langwierig sind oder Unterlagen der Familie fehlen. Dabei erleichtert
eine Geburtenregistrierung in Notsituationen, alleingelassene und
unbegleitete Kindern zuzuordnen, besonders in Ländern wie Indonesien,
die häufig von Naturkatastrophen heimgesucht werden.
Bis zu 51 Millionen Kinder weltweit werden jedes Jahr bei der
Geburt nicht registriert. Mit seiner globalen Kampagne "Count Every
Child - Zählt jedes Kind" ermöglichte Plan seit 2005 die
Registrierung von über 40 Millionen Kindern in 32 Ländern und sorgte
für effiziente Registrierungssysteme. Zum Schutz der Kinder
unterstützt Plan Regierungen dabei, die Barrieren für
Geburtenregistrierungen abzubauen. In zehn Entwicklungsländern wurden
dank Plans Einsatz Gesetze und Infrastruktur so verbessert, dass
weitere 153 Millionen Kinder registriert werden können.
Am 15. April 2013 um 11:00 Uhr lädt Plan zur Fachtagung
Geburtenregistrierung in das Haus der Deutschen Parlamentarischen
Gesellschaft in Berlin ein.
Informationen und Fotos erhalten Sie über die Pressestelle von
Plan.
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