(ots) - Die chemische Industrie in Baden-Württemberg ist
zuversichtlich für das Jahr 2013. 28 Prozent der Unternehmen erwarten
eine bessere und 55 Prozent eine unveränderte Geschäftsentwicklung
gegenüber 2012. Von der stabilen Einschätzung wird voraussichtlich
die Beschäftigung in der Chemie profitieren. Die Hauptrisiken sehen
die Unternehmen in der Entwicklung der Rohstoff- und Energiekosten.
Dies erläuterten die Chemie-Verbände Baden-Württemberg am Donnerstag
in Stuttgart. Sie vertreten 440 Unternehmen mit 103.500 Beschäftigten
im Land.
Prognose 2013
Die Unternehmen rechnen mit Umsätzzuwächsen in Höhe von 1 bis 2
Prozent. Dies deckt sich mit den Prognosen auf Bundesebene. Knapp 17
Prozent der Unternehmen sehen 2013 eine schlechtere Entwicklung auf
sich zukommen.
Auf eine bessere Umsatzentwicklung im Auslandsgeschäft bauen 40
Prozent der Unternehmen. Dies erwarten vor allem die größeren
Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten. Die kleinen und mittleren
Betriebe sind bei der Einschätzung der Umsatzentwicklung
zurückhaltender.
Die Beschäftigung wird laut einem Fünftel der Unternehmen
zunehmen. Mit einer gleichbleibenden Mitarbeiterschaft rechnet
deutlich mehr als die Hälfte der Firmen.
Risiken für die Konjunktur 2013
Risiken für den Geschäftsverlauf im Jahr 2013 sehen die
Unternehmen in der Mehrheit bei den Rohstoffkosten. Bei den größeren
Unternehmen werden die Energie- und Arbeitskosten als primäre
Belastungsfaktoren genannt. Kleinere Unternehmen befürchten zudem,
die anfallenden Preissteigerungen nicht weitergeben zu können - sie
stecken in der Kostenklemme.
Hinzu kommt die Unsicherheit durch die europäische
Staatsschulden-Krise. Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer der
Chemie-Verbände, sagte dazu: "Dieses Risiko ist unberechenbar und
kann jederzeit zu einem drastischen Rückschlag für die Wirtschaft,
besonders für die mittelständisch geprägte chemische Industrie,
führen".
Chemie-Konjunktur 2012
Im vergangenen Jahr konnte die chemische Industrie im Land den
Gesamtumsatz um 4 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro steigern. Dabei
entfielen 11 Milliarden Euro auf den Auslandsumsatz (+4,8 Prozent).
Die Beschäftigung nahm um 3,9 Prozent auf 56.018 Beschäftigte zu.
Im Bereich Pharma war ein Zuwachs von 8,1 Prozent beim Umsatz auf
8,5 Milliarden Euro (Ausland +4,4 Prozent, Inland +17,4 Prozent) zu
verzeichnen.
Die Teilbranche Farben und Lacke stagnierte im vergangenen Jahr.
Die Umsätze betrugen 2,3 Milliarden Euro (Ausland 0,7 Milliarden
Euro, Inland 1,6 Milliarden Euro). Die Zahl der Beschäftigten nahm
leicht um 0,8 Prozent zu.
(Hinweis: Die Konjunkturdaten 2012 basieren ausschließlich auf den
Angaben und der Abgrenzung des Statistischen Landesamtes
Baden-Württemberg)
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Andreas C. A. Fehler
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