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Liechtenstein streitetüber Abschaffung des Bankgeheimnisses
Fürstenhaus und Regierung sind sich uneins über Einführung des automatischen Informationsaustausches

ID: 852895

(ots) - Das Fürstentum Liechtenstein streitet um die
Abschaffung seines Bankgeheimnisses. Wie das Wirtschaftsmagazin
'Capital' (Ausgabe 05/2013, EVT 18. April) berichtet, sind sich
Fürstenhaus und Regierung uneins über die Einführung des
automatischen Informationsaustausches. "Es geht mit allen
demokratischen Staaten in Richtung automatischer
Informationsaustausch", sagte Fürst Hans-Adam II. von und zu
Liechtenstein gegenüber 'Capital'. Der gerade ins Amt gekommene
Regierungschef Adrian Hasler hingegen bremste. Die bisherige
Regierung habe ein hohes Tempo vorgelegt und den Finanzplatz nur
mangelhaft in Entscheidungen einbezogen. "Das hat zu einer großen
Missstimmung geführt. Das zu verbessern, ist eine zentrale Aufgabe
meiner Regierung", sagte Hasler dem Magazin.

Damit stellt sich der Ministerpräsident auf die Seite der Banken
und Treuhänder im Land. Beide Branchen wollen auf jeden Fall
verhindern, dass Zinseinkünfte ausländischer Kontoinhaber automatisch
an die Steuerbehörden der jeweiligen Herkunftsländer gemeldet werden.
Als der damalige Regierungschef Klaus Tschütscher ein solches Modell
im vergangenen Jahr erstmals ins Gespräch gebracht hatte,
protestierten die Branchenverbände scharf.

Anfang April hatten die sogenannten Offshore-Leaks-Enthüllungen
die Diskussion um Reformen in Steueroasen neu befeuert. Luxemburg und
Österreich kündigten in den vergangenen Tagen an, ihre
Bankgeheimnisse lockern oder ganz abschaffen zu wollen, indem sie den
automatischen Informationsaustausch einführen. Dies hat den Druck auf
Liechtenstein erhöht, nachzuziehen und Konten-Daten seiner Bankkunden
preiszugeben.

Das Fürstenhaus kündigte an, die eingeschlagene
"Weißgeld-Strategie" konsequent fortzusetzen, so der Fürst zu
'Capital': "Man kann hier nicht davon leben, dass man Schwarzgeld




verwaltet - und das womöglich noch schlecht", sagte Hans-Adam II. Der
Finanzplatz werde auch mit der "Weißgeld-Strategie" ohne Weiteres
überleben.



Pressekontakt:
Christian Baulig, Chefredaktion 'Capital'
Tel. 040/3703-8346
E-Mail: baulig.christian(at)guj.de
www.capital.de


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Datum: 15.04.2013 - 10:30 Uhr
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