(ots) - 17. April 2013 - Der Automobil- und
Industriezulieferer Schaeffler bewertet die Entwicklung auf dem
europäischen Automarkt für 2013 skeptisch. "Ich sehe in Europa dieses
Jahr keine Trendwende. Der Markt wird bei einem Absatzminus in der
Spanne zwischen minus zwei bis vier Prozent bleiben", sagte
Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'
(Ausgabe 05/2013, EVT 18. Apri). Das notwendige Wachstum wolle der
noch immer hoch verschuldete Konzern vor allem in Amerika und Asien
erreichen, wo Schaefflers Umsätze schon 2012 um jeweils über 20
Prozent zugelegt hatten. Das Wachstum in Amerika speise sich unter
anderem aus einer neuen Motoren-Generation, sagte Geißinger: "Die
Verkleinerung der Motoren, das sogenannte Downsizing, wurde immer als
große Gefahr für uns gesehen, tatsächlich bedeutet das aber Wachstum.
Wir liefern für diese neuen, technologisch anspruchsvolleren Motoren
anteilig mehr Teile und damit mehr Wert als etwa für einen
Achtzylinder vorheriger Generation."
Im Industriegeschäft jenseits der Automobilbranche zeigt sich der
Hersteller von Lagern verhalten optimistisch: "Es ist sicherlich noch
zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Aber wir sehen erste
Anzeichen, dass es nicht mehr weiter nach unten geht. Vergangenen
Oktober oder November waren wir noch deutlich pessimistischer. So
dürfte zum Beispiel China nach dem dortigen Neujahrsfest und der
Regierungsbildung im Laufe des Jahres voraussichtlich wieder stärker
wachsen als in den vergangenen Monaten", sagte Finanzvorstand Klaus
Rosenfeld gegenüber 'Capital'.
Er bestritt, dass es einen Konflikt zwischen ihm und Geißinger
über die richtige Wachstumsstrategie gebe: "Die Schaeffler Gruppe
verfolgt richtigerweise eine Wachstumsstrategie. Und das bedeutet
investieren - so intelligent und so profitabel wie möglich", sagte
Rosenfeld. Ihm komme dabei als Finanzvorstand zwar die Rolle eines
"Vorstoppers" zu. "Ich kann trotzdem nicht verstehen, warum hier
immer wieder ein Konflikt aufgemacht wird: Geißinger ist für Wachsen,
Rosenfeld ist für Schrumpfen. In keinem Fall entspricht es unserem
täglichen Miteinander."
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