(ots) -
Die ukrainische Regierung hat einen Aktionsplan ausgearbeitet, der
für das Jahr 2013 eine intensivierte Kooperation mit der EU im
Energiesektor vorsieht. Der Plan beruht auf dem 7. gemeinsamen
Ukraine-EU-Bericht zur Umsetzung der aus dem Jahre 2005 stammenden
Vereinbarung zur energiepolitischen Zusammenarbeit im Laufe des
Jahres 2012.
Die Ukraine beabsichtigt, die im gemeinsamen Bericht enthaltenen
Empfehlungen zu befolgen. Neben der fortgesetzten Gewährleistung der
Sicherheit im Atomkraftwerk Tschernobyl sieht der Bericht auch die
Umsetzung von Regulierungsvorschriften für den Energiemarkt innerhalb
der EU vor. Hinzu kommt eine Umstrukturierung des Unternehmens
Naftogaz und die Einführung eines diskriminierungsfreien Zugangs zu
ukrainischen Pipelines für Drittparteien. Weitere Massnahmen sind die
Liberalisierung des Erdgasmarkts, die Einrichtung einer
Qualitätskontrolle für Petroleumprodukte in der Ukraine, die
Entwicklung von sauberen Technologien innerhalb des Landes und die
Verabschiedung des Energieeffizienzgesetzes für Gebäude.
Der im Februar 2012 veröffentlichte Ukraine-EU-Bericht hebt
insbesondere die Errungenschaften der Ukraine im Energiesektor
hervor. Hierzu zählen Belastungstests von Atomkraftwerken, die
Verabschiedung eines Gesetzes zu natürlichen Monopolen, die Umsetzung
eines Erdgasmarktgesetzes und die fortgesetzte Privatisierung im
Energiesektor (Wärmekraftwerke und regionale
Erdgasverwaltungsunternehmen). Darüber hinaus hat die Ukraine vier
der fünf Mitgliedschaftskriterien der Initiative für Transparenz in
der Rohstoffwirtschaft (Extractive Industries Transparency Initiative
- EITI) erfüllt.
Zu den bisherigen Fortschritten der Ukraine im Erdgassektor zählen
die Umstrukturierung von Naftogaz, der Zugang zum Gastransportsystem
für Drittparteien sowie die Unterzeichnung einer Vereinbarung über
die Modernisierung der Soyuz-Pipeline im Wert von 53,5 Millionen EUR
mit der Deutschen Bank. In den Jahren 2011-2012 begann die Ukraine,
bei der Erdgasförderung innerhalb ihres Hoheitsgebiets mit Shell,
Chevron und ExxonMobil zu kooperieren. Bohrmassnahmen in der
östlichen Region der Ukraine haben im Oktober 2012 begonnen.
Dem Bericht zufolge stellte die Ukraine im März 2012 eine
Machbarkeitsstudie für ein LNG-Terminal vor. Das milliardenschwere
US-Dollar-Projekt zielt auf den Bau eines LNG-Terminals im Süden der
Ukraine ab, das bis 2016 in Odessa errichtet werden soll.
Im Juli 2012 befasste sich die Ukraine mit einem weiteren
Energieproblem - der Energieeffizienz von Gebäuden. Ein
entsprechender Aktionsplan, der zu landesweiten Energieeinsparungen
beitragen wird, wurde von der ukrainischen Regierung abgesegnet. In
dem Schriftstück heisst es, dass bislang nur die grössten, im
internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen Verbesserungen
hinsichtlich der Energieeffizienz nachweisen konnten.
Im Bericht wird auch der grosse Aufschwung des Sektors erneuerbare
Energieproduktion behandelt, der auf Kapazitätssteigerungen in den
Solarkraftwerken des Landes zurückzuführen ist.
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