(ots) - Bonn, 30. April 2013 - Der Schriftsteller und
Nobelpreisträger Günter Grass hat die Bundesregierung für ihre
Position in der Eurokrise heftig kritisiert. "Ich finde es beschämend
und es wirft uns in eine Haltung zurück, die als deutsche Arroganz
ausgelegt wird, wenn die Bundesrepublik als hochverschuldetes Land
andere Länder zwingt, einen rigorosen Sparkurs zu fahren", sagte
Grass in einem PHOENIX-Interview (Ausstrahlung: Sonntag, 5. Mai 2013,
13.00 Uhr). Das sei ein "Kaputtsparen" von Ländern wie Griechenland.
"Die kommen nicht mehr auf die Beine", gab der 85-Jährige zu
Bedenken.
Deutschland sei ein Land, das durch Korruption gezeichnet sei, die
vom Bankwesen bis in den Sport reiche. "Es besteht gar kein Grund zu
einer solch anmaßenden Haltung, wie Frau Merkel sie demonstriert. Das
macht uns Feinde. Da werden auf ungute Weise antideutsche Klischees
wiederbelebt", betonte das ehemalige SPD-Mitglied. Eine kluge
Politik, wie sie "ein Willy Brandt in weit schwierigeren Zeiten hat
praktizieren müssen, hätte es verstanden, das zu vermeiden", fügte er
hinzu.
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