(ots) - Und plötzlich ist er weg, einfach so. Keine
Ehrenrunde, keine stehenden Ovationen, keine Blumensträuße. Die mehr
als 40-jährige (!) Ära des Thomas Schaaf als Spieler und Trainer des
SV Werder ist am Mittwoch abrupt geendet. Es war ein unwürdiger
Abschied durch die Hintertür, den die Bremer Legende nicht verdient
hatte. Unabhängig von Zeitpunkt und Art des Abgangs, war die
Entscheidung richtig - für Thomas Schaaf, für Werder Bremen. Im
Durchlauferhitzer Fußball-Bundesliga hat der knorrige Coach mit
trockenen Humor und großem Fußballsachverstand 14 Jahre lang kühlen
Kopf bewahrt. Er hat den SVW meist attraktiven und erfolgreichen
Offensiv-Fußball spielen lassen. Landauf, landab wurden Lobeshymnen
auf den kreativen Fußball der Marke Werder gesungen. Diese Leistung
von Thomas Schaaf verdient allergrößten Respekt. Aber seit drei
Spielzeiten geht es mit dem SVW bedrohlich bergab. Mit
millionenschweren Fehleinkäufen (Ekici, Elia, Akpala,...) gingen
sportliche Misserfolge einher. Zuletzt musste der Verein wiederholt
Verluste im zweistelligen Millionenbereich vermelden. Das Werder von
heute ist bestenfalls Mittelmaß - und das hat auch Schaaf zu
verantworten. Die Bremer Verantwortlichen stehen vor einer
schwierigen Zukunft. Diese wird der Verein mit kleinem Geldsäckel,
vor allem jungen Spielern und neuer Identität bestreiten müssen -
aber ohne den ewigen Thomas Schaaf. Dessen einzigartige Ära in Bremen
ist vorbei. Zuletzt wirkte der Coach erschöpft vom Abstiegskampf.
Jetzt hat er die Gelegenheit, wieder Kraft zu schöpfen und eine neue
Aufgabe anzugehen. An Interessenten dürfte es nicht mangeln. Autor:
Thorsten Drenkard
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